Auf Fuori, Entra und Brava, hört er.....

Regensburg. Man hat schon von vielen Tieren gehört, was sie alles können und machen. Dies tun sie zum Teil instinktiv oder es wird ihnen beigebracht. Beigebracht von Menschen, die Freude daran haben, Tiere zu führen, wie beispielsweise Claudia Detzer.

Claudia Detzer ist Blindenführhund-Ausbilderin. Sie bereitet Hunde für den späteren Einsatz mit Blinden auf ihre Aufgabe als Blindenführhund, vor. Die Einschulung beginnt zwischen einem und eineinhalb Jahren. In der Zeit lernt der Hund, es sind sehr selten Mischlingshunde, wegen der Zuchtlinie, man hat von Mischlingen keine HD ED Werte der Mutterhündin oder des Rüden, etwa 40 verschiedene Kommandos. Das sind sogenannte Hörzeichen. So zum Beispiel: „VAI" = Weg finden. Die Kommandos gibt Trainerin Claudia Detzer auf italienisch. Begonnen werden die Ausbildungseinheiten in reizarmen Gegenden und werden dann langsam bis zum Ende der Ausbildung in Lagen, wie Einkaufszentren, Fußgängerzonen und im Großstadtverkehr, gesteigert.

Trainiert wird unter anderem das Überqueren der Straße bei Ampeln, das Ein- und Aussteigen bei öffentlichen Verkehrsmitteln und besonders an risikorelevanten Stellen, wie bei Baustellen. Eingeübt werden auch Fahrten in Bus und Bahn. Ebenso das Freilaufen in Parks und im freien Gelände. Wichtig ist hier der absolute Gehorsam des Tieres und für den Führhundhalter eine akustische Mitteilung des Hundes mittels eines Glöckchens am Halsband. Bei der sogenannten Einschulung lernen die blinden oder stark seheingeschränkten Hundebesitzer dann die richtigen Hörzeichen zu geben. 

Im Training wird der Umgang mit Führgeschirr und das Verhalten im freien Lauf des Hundes geübt. Das Benutzen des Führgeschirr und die Sensibilität damit muss ebenfalls erst einmal eingeübt werden. Claudia Detzer betont: „Hörzeichen werden in italienischer Sprache gegeben, damit gewöhnliche "Sitz-Platz-Bleib-Befehle" anderer die Zusammenarbeit nicht stören können." Die Regensburger Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein war sehr angetan von der Arbeit Claudia Detzer. Sogleich freundete sie sich mit Linus, den „Blindenführhundschüler", an. Beide verstanden sich auf Anhieb. 

Die Möglichkeit eine Patenschaft einzugehen, so Claudia Detzer, ist die Ausbildung von Blindenführhunden sehr wichtig. Die Welpen bleiben ca. ein Jahr bei den „Paten", das können Familien, ältere Ehepaare oder auch Alleinstehende sein. Wichtig ist natürlich, es muss viel Zeit mitgebracht werden. Die Hunde lernen in diesen Patenschaften das Alltägliche, und sind so für die Ausbildung und später für ihren Blindenführhundbesitzern gewappnet. Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein gefiel das sehr, aber, wie sie dann betonte, wären in ihrem Haushalt zwei liebe Kätzchen am „Dominieren", was Claudia Detzer dazu veranlasste zu sagen, dass dies für einen ausgebildeten Blindenführhundekein Problem sein sollte, da sie sonst nicht für diesen „Job" geeignet wären.

Eines muss noch vermerkt werden, das sehr wichtig und erwähnenswert ist, Blindenführhunde dürfen mit ihrer Begleitung auch in Lebensmittelläden, Bäckereien und beispielsweise auch in Metzgereien: §19 AGG*. Dies gilt ungeachtet eines generellen Verbotes zur Mitnahme von Hunden und auch ungeachtet der Regelungen zum Hausrecht. Heißt: Ein Blindenführhund darf überall mit! Egal ob in die Metzgerei, ins Flugzeug oder in den Zug.

*AGG Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz 


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