Die Sanierung der „Alten Schule“ am Kirchplatz startet.

Schritt für Schritt geht die Dorferneuerung in Thanstein voran. Nach Seniorenwohnheim, Kinderspielplatz, Turmzugang und Abriss Schützenstadl ist das Bürgerhaus die nächste Maßnahme, die im Dorferneuerungsverfahren Thanstein in Angriff genommen wird. Im Rahmen der Förderinitiative „Innen statt Außen" wird die „Alte Schule" zum Bürgerhaus umgestaltet. Zur Baustelleneinweisung trafen sich die Beteiligten kürzlich am Kirchplatz.


Das offizielle Dorferneuerungsverfahren wurde erst 2018 durch das Amt für ländliche Entwicklung Oberpfalz (ALE) eingeleitet und ist voll im Gange. Das erhaltenswerte alte Schulhaus (Kirchplatz 6) ist nicht in der Denkmalliste aufgenommen, die einzelnen Bereiche werden aber so behandelt. Baugrunduntersuchungen haben ergeben, dass dort ehemals eine alte Hufschmiede stand, die 1887 abgebrochen wurde. Nach dem eigentlichen Zweck diente die „Alte Schule“ mehrere Jahre als Gemeindesaal, Theatersaal, Turnraum und als „Haus des Gastes“ für den Fremdenverkehrsverein. In den letzten Jahren wurde sie nur noch von der Dorfjugend genutzt und drohte leer zu zerfallen. Durch die vorhandene Hanglage führte es zu starkem Feuchtigkeitsandrang in den Wänden und Fundamenten des Gebäudes, so dass die untersten Räumlichkeiten nicht mehr zu nutzen sind und eine starke Schimmelbildung zu verzeichnen ist. Ebenso hat eine veranlasste Tragwerksplanung ergeben, dass mehrere Zwischendecken dem Stand der Technik, hinsichtlich der zulässigen Belastung (in kg/m²), nicht mehr gerecht werden. Die veralteten sanitären Einrichtungen, die marode Heizung, das stark sanierungsbedürftige Dach und die fehlende Barrierefreiheit runden die Anzahl der baulichen Mängel ab. Die Gemeinde Thanstein beabsichtigt im Rahmen der Förderinitiative, das zentral gelegene Gebäude als neues Bürgerhaus zu sanieren. Dabei wird eine neue Sanitär- und Heizungsanlagen eingebaut. Ein zusätzlicher barrierefreier Zugang von Norden in das Obergeschoss dient gleichzeitig als Geschichts- und Wechselausstellungsplatz. Die Gemeinschafts- und Multifunktionsräume sind für die zahlreichen Vereine sowie als Bürgerbüro, Seniorenhilfstelle und Heimatarchiv. Das neue Nutzungskonzept sieht im Kellergeschoss und Außenbereich Räumlichkeiten und Plätze für die Katholische Landjugend vor.

Bürgermeister Walter Schauer erinnerte bei der offiziellen Baustelleneinweisung an die alte Schulzeit im Gebäude. Er freute sich über die Förderung und sprach von einer riesigen Aufwertung für den Ort. Bauoberrat Martin Stahr vom ALE und Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft lobte die bisherige Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen Franz Wilhelm, der gute Arbeit unter anderem im Verfahren Guteneck geleistet hat. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf ca. 1,259 Mio. Euro, wovon das ALE Oberpfalz eine Förderung von bis zu 1 Million Euro in Aussicht stellt. Die Maßnahme ist für die Innenentwicklung und damit für den Erfolg der Dorferneuerung Thanstein von herausragender Bedeutung, so der zuständige Projektleiter. Mit den verbesserten Fördermöglichkeiten (80 Prozent) im Rahmen der Förderinitiative „Innen statt Außen“ ist es nun möglich, das Gebäude einer neuen und zukunftsorientierten Nutzung zuzuführen, und die Gemeinde beim Flächensparen zu unterstützen, da ein Neubau eines neuen Vereinsgebäudes am Ortsrand vermieden werden kann. Damit trägt dieses Konzept maßgeblich zur Aufwertung der gesamten Innerortslage bei.


2018 wurde von der TG Thanstein die Objektplanung für das Gebäude an das Architekturbüro Schönberger vergeben, da sich im Dorferneuerungsplan die dringende Notwendigkeit der Sanierung- bzw. Gebäudeerhaltungsmaßnahme abzeichnete. Architekt Christian Schönberger schilderte ausführlich den Bauablauf der nächsten Monate. Bis Ende Winter soll der technische Ausbau und Innenausbau abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2021 wird der Außenbereich in Angriff genommen, dazu gehört auch die Instandsetzung der Bruchsteinmauer und die Schaffung von Parkplätzen.


Für das Bauunternehmen Franz Wilhelm ist es die erste Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Schönberger, so der Firmenchef bei der Baustelleneinweisung. Für das Unternehmen gehören in letzter Zeit Sanierungsmaßnahmen immer häufiger zum Spezialgebiet. Er freute sich über den Auftrag und wünscht allen eine gute Hand. Gemeinsam befestigten Architekt und Bauunternehmer die Bautafel an der „Alten Schule“.


Geschäftsstellenleiter Jürgen Steinbauer von der Verwaltungsgemeinschaft, hob die bisherige gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hervor. Er wünschte ein gutes und unfallfreies Gelingen.

Architekt Christian Schönberger und Bauunternehmer Franz Wilhelm beim Anbringung der Bautafel. Bild: (c) Ludwig Dirscherl
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