Feuerwehr wünscht eine sichere Adventszeit und gibt Tipps

Schwandorf. Mit der Aktion „verschenkt Sicherheit – Rauchmelder retten leben!" starten die Feuerwehren im Landkreis Schwandorf eine eigenständige Aktion pünktlich zum Niklaus. Denn der kleine Lebensretter passt in jeden „Stiefel" und ist ein Geschenk, das jeder brauchen kann.


Kreisbrandrat Christian Demleitner unterstreicht dabei, dass viele Adventskränze und Gestecke schnell zur unbeachteten Gefahr werden können. Zweige und Äste sind bereits einige Wochen vor der Adventszeit geschnitten und so schnell entzündlich, so Demleitner. „Unachtsamkeit etwa beim Umgang mit dem Adventskranz ist in dieser Zeit eine der häufigsten Ursachen für Zimmer- und Wohnungsbrände". Er appelliert an die Umsicht der Bürger, Feuergefahren zu minimieren: Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland in der Adventszeit zahlreiche Brände, die durch den sorgsameren Umgang mit Kerzen vermieden werden könnten.

Je trockener der Kranz oder der Baum, desto „explosiver" ist er unterstreicht Pressesprecher und Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Schlosser. Rund 400.000 Nadeln hat die „Standardausführung" eines Weihnachtsbaumes, eine Fichte von 2,20 Meter Höhe. Die Nadeln stellen dabei die gefährlichste Brandlast des Baumes dar. 400.000 Einzelelemente von brennbarem Stoff, die sich im Abstand von nur wenigen Millimetern befinden und deren Inneres aus winzig kleinen Harznestern besteht. Gewebe, dessen Festigkeit sich mit dem Feuchtigkeitsgehalt erhöht und am ungeschlagenen Baum nahezu die Brandschutzklasse „schwerentflammbar" erreicht. Über 2-3 Wochen lang erhalten die Nadeln, nachdem die Weihnachtsbäume Ende November geschlagen wurden, dann keine Feuchtigkeit mehr, dörren aus und werden zunehmend brennbarer.

Erhitzen nun brennende Kerzen diese kleinen Harzseen im Inneren einer Nadel, so beginnt das Harz sich zu verflüssigen und zu verdampfen. Dabei wird ein derart hoher Druck aufgebaut, dass das umschließende pflanzliche Gewebe wie bei einer Explosion auseinandergerissen wird. Je trockener der Baum, desto früher setzt dieser Vorgang ein. Der dabei entstandene Druck kann so stark ansteigen, dass durch die Explosion Luftmassen verdrängt und unmittelbar in der Nachbarschaft stehende Kerzen buchstäblich ausgeblasen werden.

Im Wohnzimmer platzt das Fenster...

Lametta fackelt ab und noch aufrechtstehende Kerzen geben ihre Standfestigkeit auf. Innerhalb weniger Sekunden steht der ganze Baum in Flammen. Geschenkkartons- und -papier, Vorhänge und andere brennbare Materialien werden von den Flammen erfasst. Irgendwann wird der Baum durch den unterschiedlichen Abbrand kopflastig, stürzt um und setzt die Brandausbreitung fort. Während die Familie im Esszimmer die Weihnachtsgans tranchiert, platzen im Wohnzimmer die Fenster, das sind leider keine fiktiven Geschichten, so Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser. Genau so passiert es jedes Jahr zur Advents- & Weihnachtszeit. Kurz mal frische Luft bei einem Spaziergang und die Kerze am Adventskranz vergessen abzulöschen. Schreckliche Ereignisse auch im Landkreis Schwandorf haben gezeigt das Weihnachten schnell in einer Katastrophe enden kann.

Als Kreisbrandmeister für Bevölkerungsinformation stellt die hier nun ein paar Tipps, um brandfrei durch die Advents- & Weihnachtszeit vor:

Der Christbaum bleibt länger frisch, wenn er in einem mit Wasser gefüllten, standfesten Behälter steht und vor dem 24. Dezember nicht in den Wohnräumen aufgestellt wird.

Rund um den Weihnachtsbaum ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 50 cm zu anderen Gegenständen wie Vorhängen, dem Fernsehgerät oder Polstermöbeln einzuhalten.

Für den Notfall: Bei Brandgeruch und kleiner Rauchentwicklung leistet ein mit Wasser gefüllter Eimer und ein Handbesen neben dem Tannenbaum unschätzbare Dienste. Den Besen kurz ins Wasser tauchen und die kritischen Stellen damit kräftig besprühen.

Brennende Kerzen nie ohne Aufsicht lassen, dies gilt auch bei dem „kurzen" Verlassen eines Zimmers. Kerzen immer sorgfältig löschen

Bei Trockengestecken und Adventskränzen beim Ausblasen der Kerzen nicht zu fest "pusten". Gefahr durch Funkenflug. Vergewissern sie sich, dass keine Glut verschleppt wurde.

Kerzen sicher in Haltern befestigen, so dass sie nicht umfallen können.

Einen Sicherheitsabstand zwischen brennbaren Materialien und Dekorationsgegenstände halten.

Wachskerzen an Weihnachtsbäumen immer von oben nach unten und von hinten nach vorne anzünden.

Abgebrannte Kerzen unverzüglich entfernen und durch neue Kerzen ersetzen.

Tannenzweige und Weihnachtsgestecke auch Weihnachtsbäume trocknen in den geheizten Wohnungen sehr schnell aus, dadurch wird die Brandgefahr erhöht. Also Vorsicht bei dem Umgang mit Feuer.

Bei der Verwendung von Wunderkerzen, bitte die Herstellerinformationen lesen und befolgen.

Beim Anbringen von elektrischer Weihnachtsbeleuchtung auf defekte Kabel und Birnchen achten. Bei Defekten diese nicht zur Anwendung bringen und entsorgen. Vermeiden sie selbst zu reparieren.

Beim Kauf von Weihnachtsbeleuchtung ist auf das TÜV Zeichen und die Zulassung durch den Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) zu achten. Also kaufen Sie keine 08/15 Ware.

Elektrische Geräte in der Nähe von brennbaren Dekorationen sind zu entfernen.

Genügend Löschmittel bereitstellen (gefüllter Wassereimer, mit Wasser oder Schaum gefüllter Feuerlöscher).

Schalten Sie ihre Weihnachtsbeleuchtung aus, wenn Sie ihre Wohnung verlassen.

Rauchmelder in den Wohnräumen installieren. Diese sind nach der Bayerischen Bauordnung Pflicht für jede Wohnung.

Der Pressesprecher & Kreisbrandmeister für Bevölkerungsinformation rät dazu dringend Rauchmelder zu installieren. Dabei eignet sich dieses kleine Überlebenswichtige Gerät ideal als Geschenk zum Nikolaus oder zu Weihnachten. Im Notfall immer die 112 wählen und sich in Sicherheit begeben, so Schlosser. 

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