Garten-Tipps für September

Wenn die Holunderbeeren reifen, ist nach dem phänologischen Kalender Herbstbeginn. Im Folgenden ein kleiner Ausschnitt von Themen, die für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner aktuell von Interesse sein könnten. Sollten Fragen offen bleiben, beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sachgebiets Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Regensburg gerne Fragen rund um den Garten.


Bereits abgeerntete Beete im Gemüsegarten kann man jetzt noch für eine letzte Ansaat nutzen. Spinat, Rucola, Radieschen und Feldsalat wachsen schnell heran und bringen bis in den November hinein Erträge; Pflücksalate, die man schon als zarte Blätter erntet, eignen sich ebenfalls sehr gut. Man kann auf den Flächen aber auch Gründüngung ansäen: Phacelia zum Beispiel sorgt mit einem tiefgehenden, intensiven Wurzelsystem für eine verbesserte Bodenstruktur, unterdrückt Unkraut und bindet Nährstoffe, bevor sie durch Regen ausgewaschen werden. Bei Temperaturen unter minus acht Grad friert die Pflanze dann im Winter ab und hinterlässt große Mengen organischen Materials. Somit gibt sie nach der Verrottung im Frühjahr die Nährstoffe an die Nachfolgefrucht weiter.

Im Obstgarten läuft die Ernte auf Hochtouren. Neben dem Ernten sollten Sie den Pflanzenschutz nicht vergessen: Fruchtmumien, also gefaulte Früchte, die vertrocknet im Baum hängen bleiben, sind im nächsten Jahr eine Quelle für Neuinfektion und sollten konsequent entfernt werden; auch das am Boden liegende Fallobst sollte regelmäßig entfernt werden, um Infektionskreisläufe zu unterbrechen. Wenn Sie Äpfel für den Winter einlagern möchten, dann sollten die Früchte an einem milden, trockenen Tag vom Baum gepflückt werden. 

Achten Sie darauf, dass auch beim Transport keine Druckstellen entstehen und lagern Sie die Früchte nebeneinander – mit dem Stil nach oben – in einem luftigen, dunklen Keller mit ausreichend Luftfeuchte. Ob die Äpfel ausgereift sind, kann man übrigens mit der sogenannten Kippprobe schnell feststellen: Greifen Sie die Frucht und kippen diese um circa 90 Grad nach oben. Ausgereifte Früchte lösen sich so mit dem Stil ganz leicht vom Zweig. Alle anderen dürfen noch hängen bleiben!

Eine tolle Wildfrucht ist die Holunderbeere. Sobald sich die Beeren blau-schwarz gefärbt haben, schneidet man die Dolden und streift die Beeren zur Verwertung mit einer Gabel ab. Aber aufgepasst: Holunderbeeren dürfen nicht roh verwendet werden! Am einfachsten gewinnt man den Saft in einem Dampfentsafter und verwendet den Muttersaft für Sirup, Gelee und Marmeladenzusatz als wertvolle Vitamin C-Quelle im Winter. Holundersaft wirkt fiebersenkend und schweißtreibend, weshalb er als bewährtes Hausmittel gegen Grippe und Erkältungen gilt.

Zunehmend trockene Jahre können dazu führen, dass bestehende Pflanzungen in den Staudenbeeten nur noch mit erheblichem Gießaufwand funktionieren. Vielleicht ist es an der Zeit, neue trockenheitsverträglichere Stauden zu etablieren. Stauden wie Spornblume, Kugeldistel, Prachtkerze, Blauraute und Witwenblume kommen mit weniger Gießen gut durch den nächsten Sommer, Gräser in unterschiedlicher Höhe ergänzen und strukturieren die Beete. Für alle Frühjahrs- und Sommerblüher ist der Herbst ideal zum Pflanzen und blühfaul gewordene Exemplare können nun durch Teilung und Neupflanzung wieder vitalisiert werden.

Ein weiteres Gestaltungsmittel im Ziergarten sind Blütensträucher. Mit ihnen gelingt Blütenfülle, Insektenschutz und Raumbildung auf einen Streich. Bei der Auswahl sollte man aber auf die zukünftige Größe der Gehölze achten. Sonst macht man sich unnötig Arbeit, weil permanent ‚eingekürzt' werden muss. Wenn der Strauch ausreichend Platz zum Wachsen hat, reicht alle paar Jahre ein Verjüngungsschnitt, um einer Vergreisung vorzubeugen. Zwar kann man Sträucher aus dem Pflanztopf theoretisch das ganze Jahr über in die Erde setzen, sinnvoller ist aber die Pflanzung im Herbst. So hat der Strauch den Winter über Zeit, Wurzeln zu schlagen und geht gut vorbereitet ins nächste Gartenjahr.

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