Ihr seid das Salz der Erde - Firmung in Bodenwöhr

Gottesdienste in Zeiten der Pandemie stellen ohnehin eine Herausforderung dar. In besonderer Weise gilt das erst recht bei speziellen Feiern wie Erstkommunion und Firmung. Viel zu organisieren gilt es, neben den Vorbereitungen der Kinder und Jugendlichen auf ihren großen Tag. Die Hygienestandards müssen gesichert sein.


Gerade der Oktober hat es in sich, was kirchliche Feste anbelangt: Erntedankfest am 4. Oktober, in Neuenschwand gesellte sich die Feier der Erstkommunion dazu. Am 18. Oktober stand das Kirchweihfest an, in Bodenwöhr feierte erneut eine Gruppe Kinder ihre Erstkommunion. Und gerade einen Tag später erfolgte die Spendung der Firmung durch Weihbischof Dr. Josef Graf. 43 Jugendliche empfingen dieses Sakrament, aufgeteilt in zwei aufeinanderfolgenden Gottesdiensten in der Pfarrkirche St. Barbara in Bodenwöhr.

Steigende Corona-Fallzahlen und damit ein etwaiger drohender weiterer Lockdown schwebten wie ein Damoklesschwert über den Vorbereitungen. Doch schließlich war es soweit. Pfarrer Johann Trescher erinnerte daran, dass Weihbischof Dr. Josef Graf bereits im Frühjahr zur Einweihung dieser Pfarrkirche zugegen war, gerade noch rechtzeitig vor dem Lockdown, deren Beschränkungen bereits tags darauf griffen. Und die Firmung sei eigentlich für 18. Juni geplant gewesen. Der Ortsgeistliche dankte Weihbischof Dr. Graf für sein Kommen.

„Ihr seid das Salz der Erde", signalisierte eine geschmackvoll aufgebaute Dekoration vor dem Altar das Motto dieser Firmung. Doch was bedeutet dies konkret – bezogen auf die 43 jungen Firmbewerber? Darauf ging Weihbischof Dr. Josef Graf näher ein. „Wer ist der Größte für euch?" Während die Kleinen wohl mit „Mama und Papa" antworteten, begeisterten sich die Jugendlichen für Stars der Unterhaltungsbranche oder eiferten Sportstars nach. Der Weihbischof bezog sich dabei auf das Buch „Wenn die Eltern schwierig werden", die die schwierige Beziehung zwischen Kind und Eltern aufzeigt in Zeiten der Pubertät. Altersmäßig stufte sich Dr. Graf als „im Großelternalter" ein, und schaue sich immer noch gerne Fußballspiele an. Begeistern könne er sich aber auch für Menschen, die schwere Schicksalsschläge bewältigen und damit durch das Leben gehen und auch für solche, die nicht unter der Devise „Jeder ist sich selbst der Nächste" oder „Jeder denkt an sich, dann ist an jeden gedacht" leben. Begeistern könne er sich, so der Sprecher, für Menschen mit offenen Herzen, offenen Händen, Menschen, die sich engagieren. „Wer sich engagiert, wendet Zeit und Kraft für Andere auf, der bringt Geschmack, Salz, rein." Und: „Ich möchte auch ein wenig so sein, wie der Mensch, von dem ich begeistert bin." Doch habe Begeisterung auch Grenzen, dass wir Menschen kopieren, so Dr. Graf. Nicht Jeder wird ein hochbezahlter Profi oder ein Model sein. Geben können wir nur, was wir haben. In gewisser Weise gibt Jemand der sich engagiert schon etwas von sich, wie Aufmerksamkeit, Zeit und Kraft. „Auch die Eltern haben euch schon sehr viel gegeben von sich", nahm Dr. Graf direkten Bezug.

„Worum geht es bei der Firmung?" Jesus, der etwas von sich gibt, seinen Geist, den er auch schon in der Taufe gegeben hat, gibt Anteil an seinem Leben. In der Erstkommunion gibt sich Jesus in seinem verklärten Leib voll und ganz. In der Firmung gibt Jesus seinen Geist verstärkt für den Lebens- und Glaubensweg. Der Geist sei so lebendig, dass er Person sei, es geht um Liebe und Beziehung. „In der Firmung geht es um etwas ganz Großes", betonte der Weihbischof. „Bitte liebe Firmlinge glaubt es, sonst hat ein Sakrament keinen Sinn." Amen bedeute: Ja, ich stimme zu und nicht, dass es aus ist. „Du hast dein persönliches Pfingsten, dein Herz soll Feuer und Flamme für Jesus sein. Ein von Jesus begeisterter Christ sein, so kannst du Salz des Lebens sein, so Dr. Graf. „Wo Christen sind, soll es nicht geschmacklos sein." Immer wieder stelle er bei den Firmungen fest, dass es sich um lauter nette junge Leute handle. Jedoch, in der Kirche sehe man sie nicht mehr. Der Weihbischof ermutigte die Firmlinge, praktizierende Christen zu sein. Wie sieht die Kirche in 20 Jahren aus? „Es liegt an euch, ob es noch kirchliches Leben gibt. Es wäre schön, wenn ihr euch engagiert." Auch richtete er ein Wort an die Paten: „Stehen Sie weiterhin zu diesen jungen Menschen, ideal wäre, wenn sie sie auch auf dem Glaubensweg begleiten. Abschließend wünschte er viel Freude am Patenamt und den Eltern Freude an ihrem Kind und dass sie am Glauben festhalten. 

"Ihr seid das Salz der Erde", so lautete das ansprechende Motto der Firmung 2020. Bild: © Ingrid Schieder
Weihbischof Dr. Josef Graf und Pfarrer Johann Trescher beim feierlichen Einzug in die Pfarrkirche St. Barbara Bild: © Ingrid Schieder
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