Grundschule und die Gestaltung der Ortsmitte im Fokus der Gemeinderatssitzung

Bodenwöhr. Eine Gemeinderatssitzung außerhalb des monatlichen Turnus wurde abgehalten, mit zwei Themenschwerpunkten, bei denen umfangreiche Informationen durch Fachleute gegeben wurden. Zum einen ging es um den Neubau der Grundschule, zum anderen um die Gestaltung der Ortsmitte und darüber hinaus auch die Ortsteile.


Entschuldigt fehlten Tobias Grün, Hans Fritsch (beide FWG) sowie Michael Weindler und Martin Heinfling (beide CSU). Planer Martin Weber vom Büro Architekt + Ingenieure Weber aus Kollnburg stellte den Vorentwurf zum Bau der Grundschule vor. Anmerkungen und Anregungen der Gemeinderäte sowie der Schulleitung seien bereits eingearbeitet worden. Nichtsdestotrotz konnten noch weitere Anregungen vorgebracht werden.

So soll die neue Grundschule soll in Hybridbauweise entstehen, mit einer Mischung aus verschiedenen Baustoffen, wobei hauptsächlich Beton als Traggerüst und Holz als Außenhaut zum Einsatz kommt. Eine ökologische und nachhaltige Schule soll entstehen, um KFW-55-Standard zu erreichen. Berücksichtigt wird auch eine Lüftungsanlage für das Gebäude, welche aber in der genauen Ausführungsplanung (dezentral, zentral, mit Kühlfunktion usw.) noch mit den technischen Planern abzustimmen sei.

Aufgegriffen wurde von den Architekten der Sandstein, da dieser Stein das Ortsbild von Bodenwöhr maßgebend geprägt habe. Die bestehende Sandsteinmauer soll daher weitestgehend erhalten werden. Bleiben sollen auch die beiden großen Bäume, einer im alten Pausenhof der Grundschule und der Apfelbaum im Schulgarten.

Martin Weber sagte, ein kompakter Bau solle entstehen, geradlinig über beinahe das gesamte Grundstück, mit einem Satteldach. Das Vordach, ein Flachdach soll begrünt werden. Eine PV-Anlage sei eingeplant. Im Erdgeschoss befinde sich die Aula mit einem behindertengerechten WC, vier Klassenzimmer in sogenannten Clustern. Jedes dieser Cluster sei mit einem eigenen WC ausgestattet. Auch die Garderoben seien in den Clustern angeordnet.

Das Obergeschoss soll in Holzbauweise gebaut werden. Über einen zentralen Gang seien Werkraum, Musikraum, Mehrzweckraum, Vorbereitungsraum zu erreichen. Auch bestehe eine Verbindung zum Rektorat und zur Verwaltung.

Die Möblierung werde noch abgesprochen. Das Raumprogramm umfasse 1.090 m². Alles was mit Unterricht zu tun habe umfasse 1.135 m². Die Kosten belaufen sich aktuell auf 8,934 Millionen Euro.

Änderungswünsche werden berücksichtigt. Einstimmig, mit einem Stimmverhältnis von 13 zu 0 wurde der Vorentwurf genehmigt.

Recht komplex gestaltete sich der nächste Tagesordnungspunkt „Erstellung eines integrierten nachhaltigen Stadtentwicklungskonzepts (INSEK). Vorgestellt wurden die bisherigen Ergebnisse.

Nach mittlerweile vier Bürgerforen zu den Handlungsfeldern eines INSEKs nimmt die Konzeption als Grundlage für die Förderungen aus der Städtebauförderung für die Gemeinde Bodenwöhr Gestalt an. In den vorbereitenden Gemeinderatssitzungen zum Thema INSEK wurden bereits die Sanierungsgebiete festgelegt und so der Rahmen für die Handlungsfelder bestimmt.

Das Büro G.A.S planen bauen forschen hat in den Sommermonaten zusammen mit der Gemeindeverwaltung sämtliche statistische Daten zusammengetragen und in die Bewertung der Stärken und Schwächen Analyse eingearbeitet.

Bereits zur Klausurtagung am 11.09.2021 wurden Auszüge aus dem Entwicklungskonzept vorgestellt. Das Konzept wurde mittlerweile weiterentwickelt und es sind auch die Erkenntnisse und die Machbarkeitsstudie „Areal Schießl" selbst aus dem parallellaufenden KDK Verfahren aufgenommen worden.

Professor Dipl.-Ing. Georg Sahner vom „Büro G.A.S bauen planen forschen" schilderte die Auswertungen aus den Bürgerforen zum Thema

-Gestaltung der Ortsmitte

-Seniorenwohnen

-Energieversorgung der Gemeinde Bodenwöhr.

Im Anschluss daran erläuterte er den Stand des INSEKs und seine daraus folgenden notwendigen Maßnahmen, welche die Gemeinde Bodenwöhr in den kommenden Jahren mit Unterstützung der Städtebauförderung umsetzen sollte.

Die Möglichkeiten erwiesen sich als endlos, reichten vom Dorfladen, der in der Scheune des Gasthof Schießl entstehen könnte, über einen Bürgerladen mit Integration eines Wochenmarkts über die Integration von kulturellen Einrichtungen bis hin zum Infozentrum. Alois Feldmeier warf ein, dass der Gasthof Schießl renoviert werden sollte, da es sich gezeigt habe, dass es eine gutgehende Gastwirtschaft handle. Als solcher solle er daher auch wieder genutzt werden. Ihn in einzelne Teile zu zerlegen, mache für ihn keinen Sinn. Prof. Sahner meinte, dass das von der Gemeindegröße abhängig sei, sowie vom vorhandenen Gastronomieangebot und dem Tourismus.

Der Sprecher ging auf Themen wie Seniorenwohnen, Freizeitgestaltung, dem Energieverbrauch ein. Als Sanierungsgebiete definiert wurden neben der Ortsmitte der Bahnhof in Blechhammer, die Ludwigsheide, die Weihersiedlung und der Hammersee.

In diesem Zusammenhang stehe die Infrastruktur, die teils vorhanden sei und teils geschaffen werden müsse. Wertvolles wie der Bahnhof, der in das Verkehrsnetz integriert werden solle, sowie die Campingplätze mit ihrer Kaufkraft, hier müsse man aufpassen, dass man nichts kaputt mache. Erstellt werden soll ein Stärken-Schwächen-System, das den Erhalt des Hammersees, der Biotope und der Kulturlandschaft beinhalten soll. Eine Prioritätenliste mit maximal zehn Themen müsse bis 30. November bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht werden.

Ebenfalls mit einem Stimmverhältnis von 13 zu 0 wurde der vorgestellte Entwurf genehmigt. Die im Gemeinderat diskutierten Änderungen werden in das INSEK aufgenommen und eingearbeitet. Die Version des INSEKs ist als nächstes mit der Regierung der Oberpfalz abzustimmen und danach zur finalen Genehmigung erneut dem Gemeinderat vorzulegen. 

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