Von der Straße abgekommen und überschlagen

Bis zum Jahre 1968 gab es im Regental und der Bergregion von Regenstauf 5 einklassige Zwergschulen. Heilinghausen, Hirschling, Karlstein, Kirchberg und Ramspau.

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Eine Schule gehört zum Dorf, heißt es! Franz Wechta, damals Schullehrer in Kirchberg konnte noch aus dieser Zeit berichten. Er unterrichtete alle 8 Klassen in einem Schulraum in Kirchberg; 44 Mädchen und Buben. Günther Stephan, damals Lehrer in Ramspau beschrieb die alte Schule von Ramspau, die neben der Kirche stand. Seit 1958 gab es dort einen 2. Klassenraum. Ein Holzofen sorgte im Winter für Wärme. Es gab nur jeweils eine Toilette für Knaben und eine für Mädchen. Zum Verdunkeln der Klassenzimmer wurden Leichentücher verwendet. Es gab noch die 6-Tagewoche. Zum Pausenhof musste man an das Ende vom damaligen Ort.

In Hirschling war die Schule im dortigen Schloss. Diese Zustände waren pädagogisch unhaltbar. Daher wurden Gespräche für einen Schulverband geführt. Dieser wurde 1967 gegründet. In Ramspau wurde auf der „Grünen Wiese“ ein neues Schulhaus gebaut. 1968 weihten dann der Pfarrer Breu, Landrat Deiniger, stv. Landrat Zelzner, die Bürgermeister Federl (Heilinghausen), Biller (Hirschling), Salbeck (Karlstein), Herrmann (Kirchberg) und Bachl aus Ramspau unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Schule ein. 1968 konnte dann teilweise schon im neuen Haus unterrichtet werden. Ab 1969 vollständig. Die ehemals eigenständigen Schulen in den einzelnen Orten wurden aufgelöst. Erster Schulleiter dieser Volksschule war der Hauptlehrer Max Geis von der Schule in Hirschling. Er blieb dies bis 1978.

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Es war eine große Leistung dieses Schulverbandes, dass alles so reibungslos über die Bühne ging. Nebenher auch eine finanzielle Anstrengung. Die weiteren Schulleiter waren 1978 bis 1982 Franz Winter, 1982 bis 2005 Roland Hart, 2006 bis 2016 Frau Angelika Lehner und seit 2017 Frau Claudia Müller.

Das heutige Jubiläum gilt auch dem Gebäude, das schon viele Generationen von Lehrern und Schülern hat kommen und gehen sehen. Es waren natürlich auch verschieden Baumaßnahmen notwendig, wie z.B. der Anbau der Mehrzweckhalle 1982, die Pfarrbücherei 1983, sowie 1997 der Neubau und der Beginn der Mittagsbetreuung. Natürlich waren auch immer wieder Modernisierungsmaßnahmen notwendig, über die aber immer der Marktgemeinderat einstimmig abstimmte, so Bürgermeister Siegfried Böhringer in seiner Ansprache.

Damals gab es den Typus Grundschule oder Hauptschule bzw. jetzt Mittelschule noch nicht, so Böhringer weiter. Damals hieß diese Schule schlicht Volksschule. Heute betonen wir schon im Namen, dass hier der Grund für die schulische Laufbahn gelegt wird, dass es hier um die grundlegenden Kenntnisse geht, auf denen alles weitere Lernen in Schule sowie Leben aufbaut. Gerade in der Grundschule lernen die Kleinen – um den viel zitierten klassischen Ausspruch zu bemühen – nicht nur für die Schule, sondern auch für das Leben. Seit 1.8.2018 heißt sie ja „Flexible Grundschule Ramspau – die Schule im Grünen“. Diesen Weg behutsam zu begleiten und zu unterstützen, das ist eine große Aufgabe. Hier an der Grundschule Ramspau sind alle engagiert, damit die Schülerinnen und Schüler etwas lernen fürs Leben. Dazu gehört, nicht nur die Vermittlung des Abc oder des kleinen Einmaleins. Dazu gehört genauso die Einübung von Sozialverhalten. Schule ist auch der Ort, wo gelernt wird, mit einer Gruppe zurechtzukommen oder Toleranz zu zeigen gegenüber Menschen anderer Herkunft oder Religion. Eine Aufgabe, die sich der Grundschule Ramspau jedes Jahr aufs Neue stellt und die sie jedes Jahr aufs Neue meistert. Umso mehr haben wir alle in der Marktgemeinde Regenstauf der „Schule im Grünen“ mit ihrer Schulleiterin Frau Müller zu danken.

Schulrat Klaus Dierl berichtete über die Schulen von 1950 bis heute. Damals waren noch bis zu 50 Schüler in Mischklassen. Der Unterricht fand mit sprechenden Bildern statt. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre wurde der Unterricht wissenschaftlich. Die Mengenlehre wurde eingeführt; aus Heimatkunde wurde der Sachkundeunterricht. Fachlehrer waren knapp. (Anmerkung: „Hat sich bis heute nicht geändert“) Dann kamen die Pisa Studien und die Evaluationen. Heute haben wir, wie auch in Ramspau flexible Grundschulen. Er gratulierte der Schule zum Jubiläum und ihrem Engagement. Die Schule Ramspau hat Vorbildfunktion.

Die Schulkinder sangen Lieder spielten Witze und gaben Tanzeinlagen, die das Publikum begeisterten. Unterstützt wurden sie durch Trachtenkapelle Ramspau. Bei dem Lied „Spannenlanger Hansl“ wurden auch der Pfarrer Schottenhammel und Bürgermeister Böhringer zum Mittanzen aufgefordert. Zum Schluss führten „Fremdenführer“ (Schüler) die Gäste durch die Ausstellung und die Schule.

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