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Abensberg. Der Helferkreis Abensberg hat im Rahmen eines Pressegesprächs darauf hingewiesen, dass Investitionen in junge Migranten verpuffen, wenn den Betrieben keine Sicherheit gegeben wird. Deshalb bietet er künftig Firmen eine Betreuung an, damit diese nicht alleine gelassen werden im Umgang mit den rechtlichen Hürden.

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Dani ist Afghane; er kam als Minderjähriger nach Deutschland, es verschlug ihn nach Abensberg. Das war 2014. Inzwischen ist er volljährig, spricht sehr gut Deutsch, hat einen Schulabschluss und eine einjährige Ausbildung als Pflegehelfer absolviert – erfolgreich. Dann startete er, darauf aufbauend, in die dreijährige Altenpflege-Ausbildung. Er steht auch hier vor dem Abschluss, in ein paar Wochen ist es soweit. Für die Zeit danach hat er bereits drei Stellenangebote. Aber er ist Afghane. Seine Aufenthaltserlaubnis wird stets nur um drei Monate verlängert – und das macht kein Arbeitgeber gerne mit.

Dani ist kein Einzelfall. „Wir geben Geld in Deutschland aus für gute Ausbildungen in gesuchten Bereichen, und dann kommt für Leute wie Dani ein Stoppschild“, sagt Christina Kranz-Kohl vom Helferkreis Abensberg.  Das sei absurd. Dem gegenüber stehen Betriebe, die dringend Leute wie Dani suchen. Abensbergs Ehrenamtliche, die sich um junge Migranten kümmern, haben in den letzten Jahren ähnliche Fälle begleitet und wollen darauf aufmerksam machen, dass es an der Schnittstelle zum Arbeitsmarkt hapert. „Unsere Steuerzahler haben für seine Ausbildung gesorgt, jetzt sollte der Gesetzgeber auch dafür sorgen, dass er das auch an die Allgemeinheit zurück geben kann“, sagt sie. Auch Manfred Neumann von der Berufsschule Kelheim kennt das Problem – und stößt an die gleichen Grenzen. Er hat über 20 Schüler mit Migrationshintergrund allein aus Abensberg in seinen Schulklassen. Schulbildung – ja! Aber dann?

Die Wirtschaft tut sich schwer, wenn sie nicht weiß, wo ihr Angestellter in drei Monaten sein wird – Afghanistan? Oder nochmal eine Verlängerung? Anita Brunner hat in ihrem Malergeschäft in Abensberg zwei Afghanen als Azubis eingestellt – einer mit Bleiberecht, der andere hat noch keine längerfristige positive Aussicht. Für die Unternehmerin ist diese Ungewissheit nicht optimal, aber einen anderen Auszubildenden hat sie nicht gefunden. Und am Ende ist ihr wichtig, dass die Einstellung und die Arbeitsmoral passen. Ähnlich ist das bei Adolf Buchenrieder. Der junge Bauunternehmer hat drei Syrer und einen Afghanen in Ausbildung. „Des muass halt bassn“, sagt er. Auf der Baustelle passt es, was nicht passt, ist die fehlende Aussicht, die gerade der junge Afghane hat. Buchenrieder braucht diese Leute. Auch nach der Ausbildung.

Manfred Lorenz von der IHK Regensburg und Kelheim  freut sich über die passenden Azubis genauso wie die Unternehmer; er wurde vom Helferkreis ebenfalls eingeladen, um bei der IHK für eine Sensibilisierung zu sorgen und nahm die „Erfolgsgeschichten“ mit. Malermeisterin Brunner brachte es auf den Punkt: „Wir bilden junge Leute aus und schicken sie dann weg. Von allem anderen mal abgesehen, ist das einfach dumm.“

Der Helferkreis Abensberg bietet sich als Ansprechpartner für Unternehmer an, die Auszubildende suchen. In der Abensberger Gemeinschaftsunterkunft warten zum Beispiel junge Afghanen mit abgeschlossener Schule darauf, arbeiten zu dürfen. Mit deren Vermittlung alleine ist es nicht getan, und deshalb gibt es mit Michaela Butz eine in der Sachlage erfahrene Begleiterin für die Unternehmen. Kontaktaufnahme über Ines Geltl von der Stadt Abensberg: Tel. 09443/ 910 338.

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