Überwältigender Sturm auf das Ersatz-Rathaus

Das Nittenauer Weiberkomitee ist durch nichts aufzuhalten, nicht einmal beim „Sturm aufs Rathaus“, wenn es eigentlich gar kein Rathaus gibt. Kurzerhand wurde pünktlich um 11.11 Uhr das „Almrausch“ auf der Angerinsel zum Rathaus erklärt. Die Resonanz auf diese Traditionsveranstaltung war überwältigend. Leichter Nieselregen konnte die vielen Faschingsfreunde nicht abhalten und so gestaltete sich der Auftakt zur Faschingssaison 2018/19 als wahrer Sturm.

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Vollbesetzt waren alle Bänke, als das Weiberkomitee mit Helga Proske und Bürgermeister Karl Bley an der Spitze ins Almrausch einzogen, unter den Klängen von Christiane Aschenbrenner. „Ab heute beginnt die fünfte Jahreszeit“, verkündete das Stadtoberhaupt, aber anders als die Jahre zuvor. Weil das Rathaus eine Baustelle sei, habe er sich gedacht, so Bley, dass dem Weiberkomitee Gefahr drohe. Die Angerinsel gehöre der Stadt, die Almhütte ein toller Ort. Der Alltagstrott habe keine Chance, wenn die Weiber die Macht übernehmen. Bley wünschte allen viel Freude in der neuen Saison.

Oma Helga Proske vermittelt die Faschingsfreude auch ihren Enkeln.

 

Helga Proske sagte, sie sei ein neugieriger Mensch und sei bei ihrer Spurensuche auch fündig geworden. Vor 550 Jahren, also 1468, habe Pfalzgraf Otto zwei wichtige Entscheidungen getroffen: Nittenau habe ein eigenes Siegel erhalten und seine Marktrechte seien erneuert worden. Und was wären diese Marktrechte ohne Marktweiber? Die gebe es erst seit 38 Jahren. Und jedes Jahr haben sie für Lachen, Emotionen, Glück und fröhliche Feste gesorgt. Auch habe man dem Bürgermeister so manches Mal unter die Arme gegriffen, wie heuer auch. Bley habe nachgedacht und dabei gemeint, mit der Narrenkappe auf dem Kopf sehe ihn niemand. Und so merkt es niemand, wenn ich weg bin. Und so habe sich Bley auf eine lange Wallfahrt begeben, zunächst nach Altötting, danach auf den Jakobsweg. Von Mai bis Juli sei er unterwegs gewesen, so Proske. Bley habe gedacht, dass das Rathausdach bis dahin fertig sei. Aber die Narrenkappe habe nicht geholfen. Jeder habe gefragt, wo der Bürgermeister sei. Und das Dach sei immer noch nicht fertig. Doch die Weiber haben dafür gesorgt, dass der Sturm doch stattfinden kann, so die Chefin des Weiberkomitees, die Bley für Förderung und Engagement dankte.

Das obligatorische Küsschen beim Machtwechsel

 

Ihr Dank galt auch dem Weiberkomitee, die stets voll bei der Sache seien und mit den Vorbereitungen seit einiger Zeit begonnen haben. „Professionalität zeichnet euch aus.“ Die Saison sei mit dem Sturm eröffnet. Auch die Party 60+ werde es wieder geben. Die anschließende Schunkelrunde war nur der Anfang eines amüsanten Vormittags, bei dem die vielen Gäste bestens unterhalten wurden. Auch der kleine oder größere Hunger hatte keine Chance bei den zünftigen und schmackhaften Brotzeiten. „Nittenau helau“ war mehrmals weithin zu hören.

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