Neuer Trendsport: Blasrohrschießen bei Diesenbacher Almenrausch-Schützen

Diesenbach. Es ist ein neuer Trend im Schießsport, der seine Wurzeln bei den indigenen Völkern im südamerikanischen Dschungel hat: Beim Blasrohrschießen wird ein Bambuspfeil mit einem kräftigen Atemstoß durch ein 1,21 Meter langes Aluminiumrohr abgeschossen. Wer mag, kann es nun bei den Almenrausch-Schützen in Diesenbach-Fronau einmal ausprobieren.


Rechtliche Auflagen gibt es für diese in Deutschland noch recht junge Sportart nicht – auf die Hygiene beim Mundstück werde selbstverständlich geachtet, sagt Abteilungsleiter Hans Lukaszevicz. Wenn das Wetter es erlaubt, wird das Blasrohrschießen am Freisitz auf dem Gelände ausgeübt. Dort kann jeder unverbindlich Hand, Auge und Lungenvolumen austesten. Das Blasrohrschießen ist ein attraktiver und integrativer Sport. Ob Jung oder Alt, Menschen mit und ohne Handicap – alle können sich gemeinsam im Blasrohr-Match messen.

Worauf es ankommt: „Die Lippen auf das Mundstück pressen, über die Nase tief Luft in den Bauch ziehen und die Luft wie beim Kirschkernspucken in das Rohr pressen und mit beiden Augen am Rohr entlang das Ziel ins Visier nehmen", erklärt Lukaszevicz. Je nach Alter und Geschlecht wird auf einer Distanz von 5, 7 oder 10 Metern pro Runde jeweils ein Schuss auf 6 Scheiben abgegeben, die in verschiedenen Höhen hängen. Ein Wettkampf besteht aus insgesamt 10 Runden à 6 Pfeilen.

Blasrohrschießen macht viel Spaß und es kostet auch nicht viel. Denn vieles, was man dazu braucht, bekommt man einfach im Baumarkt. Und erlaubt ist im Prinzip was gefällt. Das Material des Rohres ist ebenso egal wie dessen Durchmesser. Nur bei der Maximallänge sind Grenzen gesetzt, bei knapp über zwei Metern ist Schluss. Anbauten sind erlaubt, also beispielsweise Zusatzgriffe oder eine zweite Ummantelung, um das Ganze stabiler zu machen. Einzige Ausnahme: Keines der Rohre darf eine Visierung haben. Braucht es aber auch nicht, denn fixiert wird die Zielscheibe, die in zehn Metern Entfernung hängt, folgendermaßen: Mit den Augen auf die Scheibe schauen, dabei verschwimmt die Spitze des Blasrohres, und man sieht es doppelt. Dann einfach mittig zielen und den Pfeil auf die Reise schicken.

Diese Sportart steigert zum einen die Konzentrationsfähigkeit und vergrößert zum anderen das Lungenvolumen. Attraktiv ist dieser Sport für Jung und Alt, und im Gegensatz zu anderen schießsportlichen Aktivitäten fällt diese nicht unter das Waffengesetz. Prinzipiell benötigt der Schütze nur die Fähigkeit, eine Kerze auszublasen. Dies reicht zu Beginn aus, um die kleinen Pfeile aus dem Rohr „hinaus zu blasen." Noch überwiegt das Gemeinschaftsgefühl gegenüber den Konkurrenzgedanken. „Alle freuen sich für den anderen, wenn er mal die höchste Punktzahl schießt, ansonsten macht es sehr viel Spaß", sagt Schützenmeister Daniel Neugebauer.

Blasrohre und Pfeile stellte der Schützenverein zur Verfügung. Ein traditionelles Blasrohr besteht aus Holz, Bambus oder ähnlichen Naturmaterialien. Moderne Blasrohre sind aus Aluminium, Stahl oder Kohlefaser. "Schon für um die 20 Euro kann man sich eines selber bauen, ein komplett fertiger Satz mit Pfeilen kostet etwa 60 Euro", zeigt Hans Lukaszevicz die Vorzüge des vergleichsweise günstigen Sports auf. 

Wer Lust hat, das Blasrohrschießen bei den Almenrausch- Schützen selbst einmal auszuprobieren, sollte Freitagabend zwischen 18 und 20 Uhr ins Schützenheim nach Diesenbach-Fronau vorbeischauen. Auch die bekannten Disziplinen stehen Interessenten zur Auswahl: Auf der Schießsportanlage können Sie Luftgewehr-, Luftpistole,- Kleinkaliber- und Bogenschießen ausprobieren.

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