Stadtführung: Auf den Spuren der neuburgischen Pfalzgrafen

Burglengenfeld. Die Pracht bei Hofe und das Leben der einfachen Bürger in Lengenfeld ist Thema der Stadtführung „Auf den Spuren der neuburgischen Pfalzgrafen" am Sonntag, 2. Juni 2019, um 15 Uhr. Treffpunkt ist vor dem Oberpfälzer Volkskundemuseum. Der Rundgang dauert circa anderthalb Stunden, die Teilnahme kostet pro Person fünf Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Burglengenfelds lange Geschichte ist in vielerlei Hinsicht mit dem Leben und Schicksal der" Pfaltzgraven bey Rhein", den neuburgischen Fürsten Ottheinrich(1502-1559) und Philipp (1503-1548) verbunden, die 1522 auf der Lengfelder Burg für volljährig und damit „von Kaisers Gnaden" für regierungsfähig erklärt wurden. Während ihrer glanzvollen, aber auch tragischen Herrschaftszeit hielten sie sich häufig in ihrer Nordgauresidenz auf und luden zu neuburgischen Ständetagen, Turnieren, Jagden und Festen ein. Am 15. November 1542 verliehen sie dem Markt Lengenfeld die Stadtrechte mit dem Wappen und allen Privilegien.


Die hohen Herrschaften werden zur Stadtführung wieder einmal in Burglengenfeld zu Gast sein, verkörpert durch die beiden Schauspieler Michael Chwatal und Florian Bitterer. Begleitet werden sie von Mary, der schönen Tochter des englischen Königs Heinrich VIII., die Pfalzgraf Philipp unbedingt heiraten wollte. Dies gelang – ob aus fehlender Liebe, religiösen Unvereinbarkeiten oder schlicht aus Mangel an Geld – dann doch nicht, und die Königstochter sollte später wegen ihrer rigiden Religionspolitik den Namen „Bloody Mary" erhalten! Mary (1516-1558) wird verkörpert durch Patricia Eichinger, geb. Biersack, die auch die traumhaft schönen, originalgetreuen Kostüme geschneidert hat.

Als begleitende Führerin erläutert Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl beim Rundgang durch die Altstadt die Ereignisse der großen und kleinen Politik und des aufregenden Lebens im 16. Jahrhundert, das durch die Entdeckungsreisen nach Südamerika ebenso gekennzeichnet ist wie durch Architektur und Kunst der Renaissance, die Reformation sowie durch soziale und gesellschaftliche Umbrüche. Die feudale Zeit war völlig anders organisiert als unsere heutige – so konnten die Fürsten hemmungslos Geld aus ihren Provinzen ziehen, um ihren prächtigen Hofstaat in Schloss Neuburg und auf der Burg zu Lengenfeld zu unterhalten. Schulden wurden niemals beglichen, sondern im Gegenteil durch ausgedehnte Reisen und herrschaftliche Feste ins Unendliche vergrößert bis hin zum Staatsbankrott.
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