Luise Kinseher „Mama Bavaria“ besuchte ihre Schäfchen in Weiden und gab ein Interview

Weiden. Der Gustav-von-Schlör-Saal in der Weidener Max-Reger-Halle war mehr als gut gefüllt. Kein Wunder, wann hat man schon mal die Gelegenheit eine Audienz bei der bayerischen göttlichen „Mama Bavaria" vor Ort zu bekommen.

Luise Kinseher verstand ihr Handwerk von Anfang an und begeisterte nicht nur in der Rolle der „Mama Bavaria" ihr Publikum. Die sympathische Kabarettistin zog wirklich alle Register und bewies einmal mehr welche Vielfalt in ihr steckt. Sie will nicht nur als Mama Bavaria gesehen werden. Wer das aktuelle Bühnenprogramm „ Mama Mia Bavaria" live erlebt hat, weiß auch, dass sie sich darüber wahrlich keine Gedanken machen muss. Luise Kinseher spielt mit ihrem Publikum, bindet es ein, gibt natürlich als „Mama Bavaria" göttliche Botschaften von sich und glänzt als Full-Time-Entertainerin par excellence.

Natürlich darf der Bezug zur Örtlichkeit nicht fehlen. Der Satz „Ich fahr gerne nach Weiden in die Oberpfalz, da sind die Sehenswürdigkeiten einfach nicht so erschlagend und man ist schnell wieder im Hotelzimmer", sorgte zwar für Lacher, aber natürlich auch für Grummeln im Publikum. Dieser Spagat zwischen liebevoller Bosheit und göttlichen Botschaften war den ganzen Abend zu spüren und auch im Luise-Talk mit dem Publikum klar auszumachen. Luise Kinseher, alias „Mama Bavaria", hat bewiesen, dass man mit göttlicher Hingabe einfach ein gutes Programm hinbekommen kann.


Werdegang Luise Kinseher:

Luise Kinseher ist und bleibt die Mama Bavaria. Die erfolgreiche Kabarettistin und Schauspielerin aus München, die von 2011 bis 2018 die Rolle der Mama Bavaria beim Politiker-Derbleckens am Nockherberg inne hatte, tourt derzeit mit ihrem aktuellen Bühnenprogramm „Mama Mia Bavaria" erfolgreich durch ganz Deutschland. Parallel dazu bekam sie mit „Mama Bavaria" im bayerischen Fernsehen ihre eigene Fernseh-Talk-Show. Die gebürtige Niederbayerin (Geiselhöring) hat sich in den letzten Jahren trotz göttlicher Verpflichtungen immer viel Zeit genommen, ihre Besucher auf eine ganz besondere Art und Weise mit ihren Bühnen-Programmen in den Bann zu ziehen. Für das Fernsehen hat sie damals der große Franz Xaver Bogner entdeckt, der sie als Schauspielerin in den Folgen von Cafe Meineid (Hanna Graf) und München 7 (Polizei-Revierleiterin Thekla Eichenseher) zur Kultfigur werden ließ. Die Rolle der „Bavaria" am traditionellen Starkbieranstich am Nockherberg hat alle Ketten gesprengt, und Luise Kinseher ist jetzt auch in der Politikszene kein unbeschriebenes Blatt mehr. Für unsere Zeitung hat sich die göttliche Chefin Bayerns Zeit genommen und war für ein spontanes Interview bereit.

Interview:

Peter Gattaut: Liebe Mama Bavaria oder sollen wir doch lieber Luise Kinseher sagen. Wie sehr hat Sie die Rolle der göttlichen Mutter in Beschlag genommen? Das aktuelle Bühnenprogramm und auch die neue TV-Sendung im BR tragen den Titel Mama Mia bzw. Mama Bavaria, stört es Sie derzeit nur auf diese Figur reduziert zu werden?

Luise Kinseher: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich nur auf diese Figur reduziert werde. In meinem aktuellen Bühnenprogramm und auch im TV kann man schon noch genug von der Luise sehen (lacht). Die Mama Bavaria ist für mich eine tolle Rolle oder Figur, wo ich auf Bayern und die ganze Welt blicken und auch unverblümt darüber berichten kann. Ich hab mir das ja selber ausgesucht und kann das, wenn ich es nicht mehr möchte, jederzeit wieder ändern.

Peter Gattaut: Was unterscheidet Luise Kinseher von der Figur Mama Bavaria?

Luise Kinseher: Die Mama Bavaria ist eine historische Symbolgestalt und die weltliche Patronin Bayerns, die seit über mehreren tausend Jahren über Bayern wacht, ich bin nur Luise Kinseher, die sich sehr für diese Figur interessiert, sich teilweise damit auch ein wenig identifiziert und sich selber in dieser Rolle Stück für Stück alles hart erarbeiten muss.

Peter Gattaut: Sie gelten als sehr schlagfertig und redegewandt. Gab es schon Situationen wo Sie einfach nur sprachlos waren?

Luise Kinseher: Gute Frage, da muss ich jetzt erst mal gut überlegen. Es gibt natürlich Momente, wo man einfach nur sprachlos ist und nicht gleich seinen Senf dazugeben kann. Das betrifft zumeist aktuelle Meldungen aus der Politik oder dem Weltgeschehen, die man, bevor man sie kommentiert, wirklich erst mal richtig einordnen muss.

Peter Gattaut: Was bringt Luise Kinseher sofort auf die Palme?

Luise Kinseher: Wenn die Technik bei meinen Auftritten nicht funktioniert.

Peter Gattaut: In Ihrer TV-Talk-Sendung „Mama Bavaria" geben sich u.a. Schauspieler und Politiker die Klinke in die Hand. Welches Genre ist für Sie als Moderatorin pflegeleichter?

Luise Kinseher: In meiner TV-Show kommen nicht nur Schauspieler oder Politiker, sondern auch viele verschiedene Leute, die einen Bezug zu Bayern haben, z.B. demnächst Rita Falk, die Autorin der Eberhofer-Kult-Krimis oder auch eine Bierbrauerin aus Mallersdorf. Aber mal ehrlich gesagt, die Politiker sind schon nicht so einfach zu handhaben. Na ja, bei meiner Vorgeschichte (lacht).

Peter Gattaut: Gibt es schon Pläne für Ihr achtes Bühnenprogramm?Wenn ja, wieviel Mama Bavaria und wieviel Luise Kinseher wird dort zu sehen sein?

Luise Kinseher: Langsam reiten, Brauner, mein aktuelles Programm ist erst ein halbes Jahr alt, und das geht schon noch eine Zeit lang. Dann brauch ich erst mal eine Pause, und dann hoffe ich auf göttliche Eingebungen für mein achtes Bühnenprogramm. So schnell, mein Kind, bin ich dann auch wieder nicht (lacht).

Da ist echt noch alles offen, dazu kann ich beim besten Willen noch gar nix sagen.

Peter Gattaut: Welchen Ratschlag oder welche Lebensphilosophie können Sie unseren Lesern und Ihren zahlreichen Fans mit auf den Weg geben?

Luise Kinseher: „Bloß der Not keinen Schwung lassen."

Tierischer Besuch bei den Wiesenzwergen
Kreativ-Werkstatt im Mehrgenerationenhaus