Wackersdorf. Sonntagsdichterin" Lisa Neumeier „reimt" sich „alle Jahre wieder" durch den Christkindlmarkt, trifft dort „Josef, lieber Josef mein" und begleitet „Maria durch den Dornwald", wo der Schnee leise rieselt. Mit der Menge des Glühweins steigt ihr Drang nach kreativen Wortspielen. „Statt Nikolaus mit Stab und Stola sieht sie Santa Claus von Coca-Cola". Da meldet sich der „Heilige" mit ernster Miene und ist entsetzt: „Ich muss schon sagen, das hat sich anders zugetragen". Auch Autor Alfons Treu wundert sich: „Kein Kind fürchtet mehr den Nikolaus, der ohne Krampus kommt ins Haus".

Die „Sonntagsdichter" stellten bei der Adventslesung am Freitag im Mehrgenerationenhaus in Wackersdorf neue Geschichten aus ihrer Feder vor.

Helga Kuttner denkt über den „November" nach, der auf den Advent wartet und der den Menschen einlädt, „bei sich selber" anzukommen.. Im „Herbst des Lebens" blickt sie zurück und würde alles wieder so machen. Autor Fritz Buchfink sann darüber nach, was er „eigentlich" alles tun sollte: Anderen Menschen Freude bereiten, gelassener werden, mit den Bedürftigen teilen. Am Ende stellt er die rhetorische Frage: „Wieviel Zeit bleibt mir dafür noch?"


Hildegard Heller hat sich Zeit genommen für einen Obdachlosen, hat ihn zu sich nach Haus genommen, ihn „bekocht" und eingekleidet mit Sachen ihres Mannes und ihm auch noch die Zugfahrt zu seiner Schwester bezahlt. Von ihr bekam sie nach einiger Zeit Post. Ihr Bruder sei verstorben. Er habe immer wieder von der Gastfreundschaft im Hause Heller erzählt.

Lorna Simone Baier hat eine neue Wortschöpfung kreiert: den „Schneebogen". Bei einer Winterwanderung hat sie das Gegenstück zum Regenbogen entdeckt und daraus eine Geschichte gemacht. Eine „Weihnachtsgeschichte" wollte auch Josef M. Mickisch schreiben. Doch ihm fehlte die Inspiration. Jeden Tag ließ er auf seinem Schreibtisch ein leeres Blatt zurück. Im nächsten Jahr aber will er „die ultimative Weihnachtsgeschichte" liefern.

Die Musiker Günter Schmid und Johannes Bauer begleiten die Sonntagsdichter regelmäßig mit thematischen Liedern. Am Ende stimmten die Zuhörer mit ein: „Macht hoch die Tür".