B 16-Baustelle: Umleitung wird geändert

Kallmünz. Die Kallmünzer Feuerwehrleute haben  am vergangenen Wochenende ein Fest der Superlative auf die Beine gestellt. Zum 150-jährigen Jubiläum der Floriansjünger wurde mit Pauken und Trompeten gefeiert.

{module Anzeige (Kreis Regensburg)}

 

Bereits am Freitagabend schlängelte sich ein langer Zug der Jubelwehr mit ihrer Patenwehr der Feuerwehr Burglengenfeld, den Ehrengästen und den Ortsvereinen vom Vereinsheim zum Friedhofsplatz, wo man der Toten gedachte. Anschließend ging es weiter ins Festzelt am Schmidwöhr. Nach dem Bieranstich durch Schirmherrn Bürgermeister Ulrich Brey und dem Standkonzert der Festkapelle St. Vitus aus Burglengenfeld übernahm der Froschhaxn Express das Zelt.

Etwas beschaulicher startete der Samstag. Der Nachmittag war ganz für die Familien reserviert. Die Kinder konnten sich phantasievoll schminken lassen oder zeigten ihr Geschickt beim Kistenstapeln des THW. Wer wollte konnte ins Feuerwehrauto kraxeln und einmal Feuerwehrmann sein. Die Bundeswehr war vor Ort und zeigte ihre Aufgaben und auf dem Karussell konnten Runden gedreht werden. Die Musikschüler zeigten ihr Können. Während sich die Kleinen vergnügten, liefen die Feuerwehrleute zu Höchstleistungen auf. Unterstützt wurden die Kallmünzer Floriansjünger von den Wehren aus dem Bereich der Verwaltungsgemeinschaft, Pentling und Burglengenfeld. Galt es doch alles für den Abend vorzubereiten und dazu waren im Vorfeld viele helfende Hände nötig. Es mussten hunderte Meter Elektrokabel verlegt werden, musste doch die Stromversorgung während des Lichterspektakels gewährleistet sein.

Über das Wehr wurde ein Steg gebaut, damit die Pumpen, die für das abendliche Spektakel benötigt wurden, bedient werden konnten. Feuerwehrautos und Pumpen wurden in Stellung gebracht. Nebelmaschinen wurden installiert und vieles mehr. Die Festleiter Dieter Koller, Albert Wolf und Stefan Scheibinger arbeiteten mit ihren Teams voll konzentriert, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Damit sich die Floriansjünger voll auf das Spektakel „Flammende Visionen“ konzentrieren konnten, übernahmen die Ortsvereine für ihre Feuerwehr die Bewirtung der Gäste. Einer der Höhepunkte war der Samstagabend mit einem atemberaubenden Open-Air-Konzert und einer so noch nie dagewesenen Lichter-, und Lasershow über die Geschichte des Ortes Kallmünz mit dem Brand der Naabmühle, verheerende Hochwasser oder Angriffe auf die Burg.

Während am frühen Abend Richie Necker noch etwas verloren auf der großen Bühne wirkte und das Publikum nur zögerlich zur Festwiese strömte, brannte Markus Engelstätter ein Feuerwerk ab, das die dann tausende Besucher in seinen Bann zog. Dazwischen verbreiteten die Jalapenos Percussion mit ihren mitreißenden Rhythmen und Tanzeinlagen karibisches Flair. Und das alles ohne einen Cent Eintritt zu verlangen. Festleiter Dieter Koller war sich bewusst, dass das auch hätte schief gehen können. Umso erleichterter zog er noch am Abend ein positives Fazit, bildeten sich doch den ganzen Abend über große Schlangen an den Verkaufsständen.

Noch am Samstagabend wurde das Schmidwöhr von den vielen fleißigen Helfern wieder auf Hochglanz gebracht, damit für den Sonntag alles mit der Sonne um die Wette strahlen konnte. Nach einer ziemlich kurzen Nacht für die Feuerwehrleute, riss sie der Weckruf der Burgschützen um sechs Uhr aus den Federn. Den feierlichen Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Andreas Giehrl unter freiem Himmel. Er begann seine Predigt humorvoll und sagte, Gott begegne den Menschen durch die Menschen, die anderen helfen und leitete so auf die Feuerwehren über, die zu Tag- und Nachtzeiten für den Nächsten im Einsatz sind. Nach dem Gottesdienst lud die Festkapelle St. Vitus zum Frühschoppen. Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer sagte, dass dies heuer bereits das fünfte 150jährige Jubiläum im Landkreis sei und man im Feuerwehrwesen auf eine lange Tradition zurückblicken könne.

Die Aufgaben haben sich in den gewandelt, mittlerweile sind 70 Prozent der Einsätze in der Technischen Hilfeleistung zu sehen. Ulrich Brey lobte die Feuerwehr, da sie keine gewöhnliche Wehr sei und sich Aufgaben, wie Hochwasser, Hilfeleistung bei Gleitschirmunfällen, etc. stellen müsse. Die Feuerwehr habe sich mit ihrem Programm dem Image der Kunst- und Kulturgemeinde angeschlossen und ein fulminantes Programm aufgestellt.

Landrätin Tanja Schweiger stellte fest, dass sich die Feuerwehren für die Allgemeinheit einsetzen und nicht mehr nur zum Löschen da sind. Sie dankte ausdrücklich auch den Helfern beim Fest, die nicht an vorderster Front stehen. Den Höhepunkt des Sonntags bildete der Festzug der sich nachmittags durch den Markt schlängelte. Angeführt von der Festkapelle waren Festmutter Jutta Wagner, in Silber gewandet, mit ihren 14 Festdamen und den elf Festmädchen eine Augenweide in ihren korallefarbenen Roben und wurden von den unzähligen Besuchern mit viel Applaus begrüßt.

Die Ehrenmitglieder wurden in geschmückten Karossen chauffiert und die Feuerwehrmänner und –frauen der Jubelwehr ließen sich gebührend feiern. Am Festzug, der von zehn Musikkapellen begleitet wurde, nahmen 110 Vereine aus nah und fern teil. Die weiteste Anreise hatte die Feuerwehr Irschenberg während es für die Nachbarwehren nur ein Katzensprung war. Mit den Stoapfälzer Spitzbuam klang das imposante Fest aus. 

Zehn neue Corona-Tote im Landkreis
Gasbetriebener Bus brennt aus