Jusos Schwandorf/Cham: Hinein zum ersten Mai

Ihren Forderungen am Tag der Arbeit auf Demonstrationen Nachdruck verleihen: Das können die Jusos in Schwandorf und Cham aufgrund der Coronakrise dieses Jahr nicht. Trotzdem finden die jungen Politikbegeisterten vieles in ihrem Land stark verbesserungswürdig.

Nittenau/Walderbach/Teunz Normalerweise ist der erste Mai bekannt für die großen Demonstrationen der Parteien und Gewerkschaften, die dieses Jahr entfallen müssen. Dass jedoch die sozialen Missstände in Corona-Zeiten keine Pause machen, darüber sind sich die Jungsozialisten der Nachbarlandkreise im Klaren.

Für Marte Anders aus Nittenau, stellvertretende Vorsitzende des Juso Unterbezirks Schwandorf/Cham, zeigt Corona nur die bestehenden Missstände auf. Besonders deutlich werde das im Bereich der Pflege: „Das Pflegepersonal, das schon vor der Pandemie wegen geringen Lohns, schlechten Arbeitsbedingungen und zu langen Arbeitszeiten stark belastet war, steht jetzt an der vordersten Front gegen die Krankheit.“ Dies sei auch eine Frage des bestehenden Frauenbildes: „Ein Großteil des Pflegepersonals sind Frauen. Man bezahlt diese so schlecht, dass sich der Eindruck aufdrängt, man halte ihre essentielle Arbeit, die sie für uns als wichtiger Bestandteil der Gesellschaft leisten, für minderwertig und müsse sie im Vergleich zu ‚männlicheren Berufsgruppen‘ weniger entlohnen“, so Anders.

Auch der Walderbacher Jakob Berg, Vorsitzender im Unterbezirk, ist erbost, denn die Debatte über die Grundrente im Bundestag wurde wiederholt verschoben: „Unter Verweis auf die momentane Krise überlegen die Christdemokraten offen, die Grundrente doch nicht bereits zum ersten Januar des nächsten Jahres einzuführen.“ Dies wäre auch in den Augen seines Stellvertreters, Johannes Kretschmer aus Teunz, ein Schlag ins Gesicht aller bedürftigen Bürger. „Corona zeigt, dass gerade die Niedriglöhner und Aufstocker systemrelevante Arbeit leisten. Ich sehe in dieser Verzögerungstaktik der Union den Versuch, finanzielle Mittel zu Lasten verdienter Arbeitnehmer einzusparen.“

Um mit ihren Forderungen trotz der grassierenden Krankheit nicht unsichtbar zu bleiben, wollen die Jusos ihr Programm auf Social Media bewerben: Unter dem Hashtag „Arbeiterkampftag“ möchten sie zu den sozialen Problemen Stellung beziehen.



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