Krampus, Percht und Nikolaus in der City
Sie kamen in zotteligen Fellen, angetan mit scheußlichen Fratzen, riesigen Hörnern, besagtem Geläut und mit Rutenbündeln in den Klauen, die sie den neugierigen Zuschauern - wenn auch sanft - um die Beine fegen ließen. Da hatten die 20 Minuten Verspätung, mit denen sich der Tross in Bewegung gesetzt hatte, schon heftiger geschmerzt im eisigen Wind.
Über 30 unterschiedliche Perchten, Hexen, Krampusse und der Heilige Nikolaus zogen am Domplatz vorbei durch die überfüllte Regensburger Altstadt.
Der Nikolaus und seine zwei Engel verteilten auch Süßigkeiten an die Kinder. Ein Percht ist eine Gestalt des bayerisch-österreichischen alpenländischen Brauchtums, dem die kalten Nächte des Jahres gehören. Es gibt davon zwei Arten: den „guten" Schönperchten und den „bösen" Schiachperchten.
Bis heute finden in Österreich, Südtirol, der Schweiz und im bayerischen Alpnenraum die Perchtenläufe in der Nachweihnachtszeit, den Rauhnächten von Heiligabend bis Dreikönigstag, statt.
In der Regel sind es heutzutage örtliche Vereine, die noch Perchtenkostüme herstellen und Perchtenläufe veranstalten. Eine Gruppe, die verkleidet an einem Perchtenlauf teilnimmt, wird eine Pass genannt. Auch bei den Glöcklern wird diese Bezeichnung verwendet.
Die Regensburger Deifln haben sich den Brauch des Perchtentreibens ebenso auf die Fahne geschrieben, wie das Treiben der Hexen.
Die Regensburger Deifln e.V. sind ein Rauhnachts- & Brauchtumsverein mit Sitz in Regensburg und gehören zu einem der größten Krampusvereine in Bayern. Sie wurden 2011 gegründet.
