Neue Minis für die Pfarreiengemeinschaft

Die Corona-Pandemie bremst die kirchlichen Dienste nicht komplett aus, sie führt „lediglich" zu zeitlichen Verzögerungen. Und ungebrochen ist der Zustrom an Ministranten in der Pfarreiengemeinschaft Bodenwöhr-Alten- und Neuenschwand.


Erstkommunionen sind in der Regel neben der Taufe die Voraussetzungen zu diesem besonderen Dienst am Altar. Drittklässler waren sie noch, die zehn Kommunionkinder in der Pfarreiengemeinschaft, als ihr erster Gang zum Tisch des Herrn terminiert war – auf den 3. Mai. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, Kinder und Eltern sowie Pfarrer Johann Trescher freuten sich auf dieses wichtige Ereignis im Leben eines Katholiken.

Der Religionsunterricht war auf Erstkommunion und Erstbeichte ausgerichtet. Verwandte erhielten beizeiten die Einladungen zur Feier, der Tisch im Restaurant war gebucht oder im heimischen Esszimmer arrangiert, Kränzchen ausgesucht und Schuhe gekauft, die Erstkommunionkerzen lagerten bereits zuhause, als das winzige Virus rasch um sich griff und die Zahlen der Infizierten beängstigend in die Höhe schnellen ließ und mit einem Schlag alle Planungen auf Eis legte. Es sollte Herbst werden, bis man wieder an die Vorbereitungen anknüpfen konnte. Plätze in der Kirche limitiert, um den Hygienestandards zu genügen, brachten es mit sich, dass die Erstkommunionfeier auf zwei Termine verlegt wurden: in Neuenschwand auf den 4., in Bodenwöhr auf den 18. Oktober, mit jeweils fünf Erstkommunikanten. Soweit zur Vorgeschichte!

Wieder waren es nun zwei Gottesdienste, in denen die feierliche Aufnahme der Neu-Ministranten erfolgte. Für die Bodenwöhrer war es am 5. Dezember soweit: Zoe Seger und Antonina Wronka traten ihren Ministranten-Dienst an. Während der Vorabendmesse, einem Kerzen-Rorate, wurden sie feierlich zu ihrem neuen Dienst verpflichtet. In Neuenschwand, ebenfalls beim Kerzen-Rorate und Vorabendmesse freuten sich Fabio Frenzel, Elina Lorenz und Lucas Lehner auf ihren Dienst am Altar. Mit dem Medaillon, das sie sich coronabedingt selber umhängten, waren sie komplett ausgestattet.

Mit dem Überstreifen des Ministranten-Gewandes legen die Kinder und Jugendlichen einen Gutteil an Verantwortung auf: Junge Christen, die sich zum freiwilligen und regelmäßigen Besuch der Gottesdienste verpflichten. Es geht um liturgische Bildung: Der Ministrantendienst setzt die Bereitschaft voraus, etwas Neues erlernen zu wollen. Der Dienst am Altar, das Mitgestalten der heiligen Messen und Andachten, für die meisten der Neun- bis Zehnjährigen ist es das erste Wirken in der Öffentlichkeit. Corona einmal ausgenommen, steigert sich diese Öffentlichkeit beim Gang von Haus zu Haus als Sternsinger. Mitunter ergeben sich daraus schwierige Situationen, die es auszuhalten gelte, beispielsweise, wenn ihnen alles andere als Sympathie entgegenschlägt.

Ausdauer, Fleiß und Disziplin sind Eigenschaften, die Ministranten zugeschrieben werden. Auch so mancher Arbeitgeber weiß darüber, und so macht sich eine Bemerkung bzw. ein Nachweis über den Ministrantendienst recht gut in so mancher Bewerbung bzw. manchem Lebenslauf. Nein, Ministranten sind keine Exoten unter ihren Gleichaltrigen, auch wenn der karge Gottesdienstbesuch von Kindern und Jugendlichen dazu anmutet. Nichts unterscheidet sie in Schule und Freizeit von anderen. Befragt, warum sie sich zu diesem liturgischen Dienst bereit erklärt haben, antworteten die Neulinge übereinstimmend, dass auch ältere Geschwister Ministrant geworden sind. „Und weil es mir gefällt." Tatsächlich wirken Gottesdienste mit Ministranten lebendiger.

Pfarrer Johann Trescher freut sich, dass sich von den zehn Erstkommunikanten die Hälfte für den Mini-Dienst entschieden haben und die Teams verstärken werden. Momentan sind es 46 Minis in der Pfarreiengemeinschaft, die sich folgendermaßen aufteilen: Alten- und Neuenschwand: 20, Blechhammer 7 und Bodenwöhr 19. 

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