Sicherheit für Radfahrer und ein Kreisverkehr

Zeitlarn. Eine Überraschung für heimische und auswärtige Radfahrer hatte Bürgermeisterin Andrea Dobsch bereit. Nach einer Verkehrsschau mit dem Straßenbauamt Regensburg kamen die Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass auf der Ostseite der Hauptstraße ein Schutzstreifen für die Radler ausgewiesen werden kann.

Lichtblick für Radfahrer im Hauptort

Damit wäre der leidige und unfallträchtige Gegenverkehr auf dem derzeitigen Radweg Geschichte. Gemeinderat Josef Weinmann regte an, den Schutzstreifen nicht erst ab der südlichen Einmündung der Lärchenstraße sondern bereits ab der Einmündung der Zeitlbergstraße in die Staatsstraße anzulegen. Der Vorschlag stieß bei der Bürgermeisterin auf unmittelbare Zustimmung.

Ein „verkehrslenkender" Kreisverkehr anstatt Ampel in Aussicht

In der Gemeinderatssitzung im März informierte die Rathauschefin über die Möglichkeit, den Verkehrsanschluss des Baugebietes Mitterfeld III statt mit einer Ampel, über einen Kreisverkehr zu regeln. Nachdem damals keine ausreichenden Informationen vorlagen, erkundete sie im Auftrag des Gremiums zusammen mit der Verwaltung in umfangreichen Recherchen die erforderlichen Voraussetzungen. Dabei konnten im Vorfeld einige Unklarheiten ausgeräumt werden.

So erklärte das Straßenbauamt Regensburg nach mehrmaliger Rücksprache, dass ein Kreisverkehr unter folgenden Voraussetzungen grundsätzlich genehmigungsfähig wäre. Die „Äste" müssen annähernd mittig angeordnet sein, der Kreisdurchmesser mindestens 36 m betragen und die Abstände gemäß dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes beachtetwerden. Außerdem muss die Gemeinde den Kreisverkehr selbständig planen und ausbauen.

Ein Kreisverkehr verspricht in jedem Fall einen reibungslosen Verkehrsfluss auf der Hauptstraße und trägt gleichzeitig dazu bei, die Geschwindigkeit rechtzeitig am Ortseingang zu reduzieren. Außerdem sinkt damit die Immissionsbelastung. Das Ausmaß bei eventuellen Unfallschäden ist wesentlich geringer, weil keine Frontalkollisionen auftreten. Einige offene Fragen zum aktuellen Schallschutz wären noch zu klären, und ein Verkehrsgutachten ist einzuholen. Vor allem müsste bei der Entscheidung pro Kreisverkehr der Bebauungsplan geändert und mit längerer Verfahrenszeit gerechnet werden. Die für die Gemeinde zusätzlich entstehenden Kosten kann sie nicht auf das Baugebiet umlegen.

Das Gremium diskutierte anschließend eingehend über die Vor- und Nachteile. Aus Erfahrung widersprach GR Josef Weinmann engagiert der Darstellung, dass eine Ampelanlage für Fußgänger und Radfahrer sicherer wäre. Im Gegenteil, sie wähnen sich mit der Anlage in vollkommener Sicherheit und rechnen nicht mit der möglichen Unachtsamkeit mancher Autofahrer. Die sogenannte Furt beim Kreisverkehr erhöht dagegen die eigene Aufmerksamkeit der Fußgänger und Radfahrer. GR Herbert Schießl plädierte leidenschaftlich für den Kreisverkehr: „Seit Jahren haben wir dafür gekämpft. Die damalige Widmung der Hauptstraße alsBundesstraße hat dies jedesmal verhindert. Jetzt besteht endlich die Gelegenheit, die gilt es zu nutzen". GR Stefan Sommerer erklärte nachvollziehbar, dass manmit dem „Kreisel" sehr elegant den Durchgangsverkehr lenken kann. „Vor allem den Schwerlastverkehr, der bei Tag und Nacht die Zeitlarner Bevölkerung im Hauptort belästigt und die Lebensqualität enorm einschränkt".

Zum zeitlichen Ausgang der weiteren Untersuchungen und der Änderung des Bebauungsplans verwies die Rathauschefin darauf, dass die Baugrundstücke ohnehin erst nach Abschluss der Erschließungsarbeiten veräußert werden können. Das wäre nach jetzigem Stand bis Ende 2022 der Fall. In dieser Zeit ist es möglich, die Planungsänderungen und Genehmigungen zu realisieren.

Dem Beschlussvorschlag stimmte der Gemeinderat mit 16:4 Stimmen zu.



Kreisel statt Ampel Bild: © Peter Czommer
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