Spatenstich beim Johanniter-Hospiz

Text und Bilder von Hans-Peter Weiß


Schwandorf. In der Großen Kreisstadt wird ein Hospiz, das dritte in der Oberpfalz, gebaut. Die Trägerschaft hat die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Ostbayern übernommen. Kooperationspartner für das „Bruder-Gerhard-Hospiz" sind der hiesige Hospizverein. Jetzt erfolgte der Spatenstich für das 4,25 Millionen Euro teure Projekt, das Ende 2023 fertig werden soll.

Regionalvorstand Martin Steinkirchner konnte auf der Baustelle, an der Hoher-Bogen-Straße 5, zahlreiche Vertreter der Politik, von Hospizvereinen und der am Bau beteiligten Unternehmen begrüßen. Als Ehrengast war Barbara Stamm, die Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Landesstiftung, zugegen. Steinkirchner zeigte sich sehr erfreut, dass das Vorhaben endlich angelaufen ist, nachdem schon seit 2019 die Planungen laufen.

„Da müssen wir was tun", sagte man sich bei den Johannitern, nachdem es in der gesamten Oberpfalz nur zwei Hospize (in Pentling und Neustadt an der Waldnaab) für seine rund 1,1 Millionen Einwohner gibt. Das Projekt, das vom Freistaat Bayern, dem Bezirk Oberpfalz, der Stadt Schwandorf und dem Landkreis sowie den Hospizvereinen Schwandorf und Amberg mit jeweils 100 000 Euro unterstützt wird, kann jetzt auf einem Areal, das Stadt und Landkreis zur Verfügung gestellt hatten, umgesetzt werden.

Die Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung steuert weitere 200 000 Euro bei und 367 500 Euro kommen von der Bayerischen Landesstiftung. Deren Vorstandsvorsitzende Barbara Stamm übergab an den Johanniter-Chef Steinkirchner den entsprechenden Förderbescheid. In einem Statement sprach sie von einer „mords" Bürokartie mit vielen Stellungnahmen an das Gesundheitsministerium, die lange dauerten. „Wenn wir Palliativ- und Hospizversorgung nicht hätten, müssten wir diese erfinden", sagte Stamm und bezeichnete die Johanniter als beispielgebend für Andere. Die ehemalige Landtagspräsidentin drückte ihre Wertschätzung gegenüber den Johannitern mit einem herzlichen Vergelt's Gott aus, denn was hier gemacht wird, ist mehr als eine Pflicht. Stamm überreichte an Martin Steinkirchner den Förderbescheid.

„Die Politik ist in der Verpflichtung und wir freuen uns mit diesem Projekt in der Region eine Lücke zu schließen", sagte MdL Alexander Flierl. Er dankte Gesundheitsminister Holetschek, der mit der Unterstützung einen finanziellen Baustein leistet. Ihre Freude über das Bauvorhaben drückten auch Bezirksvertreter Lothar Höher und die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder und Gisela Pöhler vom Hospizverein aus. Erfreut zeigte sich auch die stellvertretende Landkreisvertreterin Birgit Höcherl, dass endlich eine Forderung des politischen Landkreises umgesetzt wird. Die Stadt Schwandorf, vertreten durch Oberbürgermeister Andreas Feller, hat das Projekt ebenfalls durch die Wirtschaftsförderung unterstützt.

Von den aktuell 4,25 Millionen Euro errechneten Baukosten sollen in etwa 1,22 Millionen Euro durch Spendengelder finanziert werden. Eine erste Einzelspende über 500 Euro konnte Steinkirchner von Edith Nübler in Empfang nehmen. „Statt Blumen und Pralinen sollten die Gratulantenanlässlich ihres 90. Geburtstages lieber spenden", meinte die rüstige Rentnerin und forderte zur Nachahmung auf. Architekt Georg Kartini stellte abschließend den eingeschossigen Bau mit den zehn Gast- und zwei Angehörigenzimmern kurz vor, bevor man zum Spatenstich schreitete.

Engagement ist nicht selbstverständlich sagte Barbara Stamm und übergab an Martin Steinkirchner den Förderbescheid.
Anlässlich ihres 90. Geburtstages steuerte Edith Nübler 500 Euro bei.
Unter den Ehrengästen ist die Freude groß über den längst fälligen Start.
So wird das neue Hospiz einmal ausschauen.
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