SPD: „Wir brauchen einen Ersatz fürs VAZ"

Burglengenfeld. „Wir brauchen einen Ersatz für das Veranstaltungszentrum Pfarrheim. Es geht um nichts anderes als um die künftige Stadtentwicklung", sagt 3. Bürgermeister Sebastian Bösl. Daher drängt die SPD auf den Kauf des TV-Geländes durch die Stadt, den auch der Verein mehrheitlich favorisiert.


Das TV-Gelände gehört zu den im Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) genannten Potenzialflächen. Darin heißt es, auch in Bezug auf Pfarrheim- und Weiß-Gelände: „Diese Flächen besitzen im Sinne der Innenentwicklung großes Potenzial (…). Insbesondere dem (…) TV-Gelände kommt aufgrund seiner räumlichen Nähe zur Altstadt eine besondere Bedeutung zu."

Das Weiß-Gelände gehört inzwischen einem Investor, beim Pfarrheim scheint es ähnlich zu laufen. „Ernsthafte Bemühungen des Bürgermeisters, diese Grundstücke ins Eigentum der Stadt zu bringen, hat es nie gegeben", sagt Stadtrat Hans Deml. Die Stadt müsse nun endlich aus dem Tiefschlaf erwachen, so Bösl: „Der Stadtrat hat seine Hausaufgaben gemacht. Am 17. Juni 2020 haben wir uns dafür entschieden, dem Bürgermeister ein klares Mandat für Kaufverhandlungen mit dem TV zu geben. Dieser Beschluss ist nun endlich zwingend umzusetzen."

SPD-Ortsvorsitzende Kerstin von Brincken wirbt dafür, der Kultur als Standortfaktor mehr Beachtung zu schenken. Viele Kommunen – auch im ländlichen Raum – haben die Kultur- und Kreativwirtschaft als strategischen Faktor für eine nachhaltige Stadtentwicklung erkannt. Nicht ohne Grund habe die SPD die Nachbesetzung der Stelle der Museumsleitung forciert. Auch haben Hans Deml und Roland Konopisky den Keller No. 10 aus der Taufe gehoben, Konopisky und Bernhard Krebs den Verein Kultur und Mehr im Städtedreieck.

„Daher wissen wir, dass Burglengenfeld ein zentrales Kunst- und Kulturzentrum braucht", sagt Deml, und fordert, „kreativ zu denken und Kooperationsmöglichkeiten zu entdecken".

Beispiele gebe es genug – vom Burglengenfelder Theaterstodl, der nach einem Aus für das VAZ eine neue Spielstätte brauche, bis zur Theatergruppe des Gymnasiums, vom Kommunalen Musikunterricht bis zur VHS im Städtedreieck, von der Förderung bildender Kunst bis hin zu Literatur-Abenden in Zusammenarbeit der Stadtbibliothek mit dem örtlichen Buchhandel. Nicht zuletzt gebe es in Stadt und Umland jede Menge Musikschaffende aus allen Genres von Blues bis Blasmusik.

Peter Wein bringt ein weiteres Argument ins Spiel: „Nur von einem möglichst altstadtnahen Kulturzentrum können auch die Geschäfte, insbesondere die Gastronomie, profitieren." Und nur unter Federführung der Stadt könne auf dem TV-Gelände eine Nachfolgenutzung entwickelt werden, „die nicht jeden Quadratmeter überbaut und jeden Grashalm umlegt".

Ob die TV-Halle sinnvoll zu einem Kunst- und Kulturzentrum umgebaut werden könne, ob ein Neubau nötig sei und wie die Verkehrssituation bestmöglich gelöst werden könne, das könne Bestandteil eines Ideenwettbewerbs sein. „Auch dafür gibt es längst einen Beschluss des Stadtrats, der bislang nicht umgesetzt wurde", so Bösl. 

Kreis Schwandorf: Mehr als 100 bestätigte neue Cor...
BMX-Fahrrad sichergestellt - Besitzer gesucht