Sturzflutrisikomanagement in Zeitlarn

Von Peter Czommer

Zeitlarn. Bürgermeisterin Andrea Dobsch begrüßte bei der Gemeinderatssitzung in Zeitlarns Mehrzweckhalle am 5. Mai Dr.-Ing. Manfred Schindler vom Planungsbüro „Blasy-Overland" in Eching am Ammersee. Er präsentierte dem Kommunalparlament das fertiggestellte Sturzflutrisikomanagement.

Wegen erheblicher Probleme in der Vergangenheit mit Oberflächenwasser nach Starkregen interessierte sich Zeitlarn für das „Sonderförderprogramm gegen Sturzfluten" des Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Gemeinde beauftragte „Blasy und Oberland" mit Untersuchungen über das gesamte Gemeindegebiet. Als Ergebnis berichtete Dr.-Ing. Manfred Schindler anhand von Tabellen und Karten über die umfangreich ermittelten Daten mit den daraus zu ziehenden Rückschlüssen und Handlungsempfehlungen. Die Rathauschefin zeigte sich zufrieden: „Damit hat die Gemeinde Hinweise darauf, welche Vorkehrungen von ihrer Seite getroffen werden sollen, am besten so, dass das Oberflächenwasser nach Starkregen gar nicht erst bei den Siedlungen ankommt".

In absehbarer Zeit wird die Gemeinde in Informationsveranstaltungen auch die Bevölkerung informieren, u.a. mit Maßnahmenblättern zu Gefahrenermittlung und Risikobeurteilung in den entsprechenden Lagen und Brennpunkten. Dabei können sich alle z.B. über häufig gefährdete Einzelgebäude durch Hanglagen erkundigen. Der Vorsitzende des „Hochwasserschutzvereins Unteres Regental", Dr.-Ing. Harro Lührmann ist angetan von dem exzellenten Fachvortrag. „Auf der Basis dieser Untersuchungen können die Eigentümer und Eigentümerinnen die Risiken für ihre Anwesen besser abschätzen und ebenfalls Maßnahmen ergreifen. ". Der Verein stehe hierbei gerne beratend zur Seite.

Im Detail empfehlen die Planer der Gemeinde ebenfalls die entsprechende Situation ihrer Gebäude zu prüfen. Gleiches gilt für die Wartung der Straßengräben und der Rückstauklappen. Gerade die Fließwege entlang der Siedlungen sowie speziell die Eisenbahnunterführung an der St 2397 und der Abfluss an der Ödenthaler Straße sollte die Kommune ständig im Auge behalten.

Anhand von Gefahren- und Risikokarten verdeutlichte Manfred Schindler beispielgebend die neuralgischen Punkte im Detail. „Dem Sturzflutrisiko könne seitens der privaten und gemeindlichen Grundeigentümer dort effektiv begegnet werden". Hierbei spiele eine bedeutende Rolle, dass man den Wasserabfluss „entschleunigt", das Wasser in der Fläche zurückhält und geordnet ableitet". Als Eigenvorsorge sollte man die Gefährdung am Gebäude einschätzen und entsprechend Lichtschächte und Rückstauklappen „ertüchtigen", sowie mögliche Schäden reduzieren indem man Kellerräume nutzt.

Auch großflächig können Private wie Kommune auf den Abfluss einwirken indem sie in den Flurlagen den Boden angepasst bewirtschaften. Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz in Tirschenreuth bietet Fördermittel zum Bau von Mulden oder auch von Wegen mit abflusshemmenden Linienführungen an, die das Land vor Erosion zu schützen.

Das Projekt stellt eine Ergänzung zu den Schutzbauten gegen die Hochwasser entlang des Regen und des Wenzenbach dar, die in der Vergangenheit immer wieder Zeitlarns Ortschaften bedrohten, wie zuletzt im Frühjahr 2021. Besonders schlimm betroffen war die Gemeinde bekanntlich im Jahr 2002.

Zeitlarn vergibt gemeindeeigene Wohngrundstücke im sogenannten Einheimischenmodell.

„Neutral, sozial und gerecht soll die Vergabe kommunaler Grundstücke im Baugebiet „Mitterfeld III" sein", betonte Bürgermeisterin Andrea Dobsch in der Gemeinderatssitzung am 5. Mai 2022 in der Mehrzweckhalle an der Lauber Straße.

Zur Vergabe sollten Zugangs- und Bewertungskriterien aufgestellt werden, zu denen die Bewerber in einem bestimmten Zeitraum wahrheitsgemäße Angaben machen und belegen müssen. Die vier Fraktionen hatten jeweils einen Vorschlag übermittelt. Die Verwaltung hat die Vorschläge abgewogen, übereinstimmende Empfehlungen mit aufgenommen und voneinander abweichende Anmerkungen entsprechend abgewogen und soweit möglich eingearbeitet. Bürgermeisterin Andrea Dobsch ist sehr darauf bedacht, dass die Kriterien regelkonform sind. Und sie betonte, dass die Fraktionen und die Verwaltung dazu große Arbeit geleistet haben und zu einem einstimmigen Ergebnis gekommen sind. In der Gemeinderatssitzung „drehte" das Gremium nur noch an Nuancen. Z.B. bei der Gewichtung von Funktionen in Ehrenämtern.

Zu dem Modell entschied sich der Gemeinderat, nachdem die Bayerische Staatsregierung mit der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eine Einigung über die Richtlinien (Kautelen) vom 22. Februar 2017 erzielte. Danach stellte die Kommission in Aussicht, keine Einwände mehr gegen die in Bayern praktizierten Einheimischenmodelle zu erheben.


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