Schwandorf. Das Ziel ist ehrgeizig und notwendig zugleich: Eine Million Eigenanteil muss die Johanniter-Unfallhilfe für den Bau des Bruder-Gerhard-Hospiz selber aufbringen – und ist daher dringend auf Spenden angewiesen. Einen Spendenscheck in Höhe von 100.000 Euro überreichte der Hospiz-Verein Schwandorf und brachte damit die Realisierung ein beträchtliches Stück näher. Mit rund 332.172 Euro an Spenden sei das erste Drittel des Eigenanteils erzielt worden.

Im Landratsamt fand die Übergabe des symbolischen Spendenschecks statt. Landrat Thomas Ebeling sprach dann auch von einem erfreulichen Termin. In direkter Nachbarschaft werde das stationäre Hospiz entstehen. Die Grundstücksgeschäfte seien getätigt und die Baugenehmigung erteilt, so Ebeling.

Gisela Pöhler, Vorsitzende des Hospiz-Vereins Stadt und Landkreis Schwandorf, überreichte gemeinsam mit ihren beiden Stellvertreterinnen, Sybille Huber und Angela Krüger, den Scheck „für das langgehegte Hospiz“, wie Pöhler betonte. Sie sagte, dass der Hospizverein ebenfalls in das Hospiz einziehen werde. „Im letzten Augenblick hat Architekt Kartini die Räume dazu geschaffen“, erzählte die Vorsitzende. Mit der Spendensumme in Höhe von 100.000 Euro seien die Mietvorauszahlungen für die nächsten zehn Jahre getätigt. Mitgebracht hatte sie ein besonders Präsent: Bücherfalter Helmut Pongratz aus Neunburg v. W. hatte das 700-Seiten-starke Werk „Krone des Himmels“ mit seinem ihm eigenen Geschick so kunstvoll gefaltet, dass das Wort HOSPIZ mitsamt dem dazugehörigen Logo in aller Deutlichkeit zu lesen ist.

Martin Steinkirchner, Regionalvorstand der Johanniter, sprach seinen herzlichen Dank für die Spende aus, blendete aber die derzeitige schwierige Lage durch Corona und den Ukraine-Konflikt nicht aus. Nichtsdestotrotz müssen unsere Aufgaben fortgeführt werden, betonte der Sprecher. Unheilbar kranke Menschen werden im Hospiz aufgenommen, die in den Krankenhäusern nicht mehr ausreichend versorgt werden können und deren häusliche Pflege nicht gesichert sei. Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen, wie Krebs, Aids und anderen schweren neurologischen und chronischen Krankheiten erhalten eine Palliativversorgung in häuslicher Atmosphäre. Er freue sich, so Steinkirchner, dass der Hospizverein als Kooperationspartner gewonnen werden konnte.

OB Andreas Feller sagte, „Leben bis zuletzt“, diese häufig tabuisierte Thematik rücke in den Fokus. Sein Dank galt allen Ehrenamtlichen und den Johannitern, die den Bedarf erkannt haben. „Wenn wir ein attraktives Grundstück anbieten können, werden wir das machen.“