Vortrag im Bürgertreff: 1816 – Jahr ohne Sommer

Am Freitag, 21. Oktober 2016, referiert Dr. Birgit Angerer vom Freilandmuseum Neusath-Perschen über das Hungerjahr 1816 und seine Folgen für Bayerns Bevölkerung. Die Veranstaltung im Bürgertreff am Europaplatz beginnt um 19 Uhr und wird präsentiert vom Freundeskreis des Oberpfälzer Volkskundemuseum e.V. Der Eintritt kostet pro Person drei Euro.

Vor genau 200 Jahren, im Frühjahr und Sommer 1816, als die Menschen gerade die Entbehrungen durch die napoleonischen Kriege überstanden glaubten, brach in Mitteleuropa eine große Hungersnot aus, weil über Monate kein Sonnenschein das Reifen des Getreides ermöglichte. Heftige Regenfälle ließen die kostbaren Lebensmittel auf den Feldern verfaulen. Das bedeutete, dass auch Tiere nicht gefüttert werden konnten und so eine weitere Nahrungsquelle verloren ging. Ein gewisser Lorenz Strobl aus Niederbayern berichtet auch, dass das Bier ständig teurer wurde: „Dasselbe ist aus dünnem Sud, meist sauer und dem Viech zum Saufen zu schlecht.“

In einer Zeit, als in Mitteleuropa noch fast drei Viertel der Bevölkerung Bauern waren und die Menschen auch in den Städten mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Ernährung ausgeben mussten, war die Nachfrage nach Nahrungsmitteln sehr schnell nicht mehr zu befriedigen und verursachte deshalb wahre Preisexplosionen. Selbst die neue Frucht aus Amerika – die Kartoffel, die seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts angebaut wurde, konnte nicht gedeihen.

Erst 1920 stellte sich heraus, dass ein Vulkanausbruch im heutigen Indonesien Verursacher der Katastrophe war. Der Vortrag von Dr. Birgit Angerer handelt von den Folgen, die diese letzte regionale Hungersnot für die Bevölkerung in Bayern gehabt hat. Genau 200 Jahre später beleuchtet sie das „Jahr ohne Sommer“ 1816, das so vielen Menschen Hunger und Not gebracht und viele zur Auswanderung nach Amerika gezwungen hatte.

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