Bodenwöhr: Erweiterung für Kinderkrippe

Ratssitzungen gegen Jahresende umgibt bereits der Hauch von Weihnachtsfrieden. Entsprechend harmonisch verlief die Sitzung des Gemeinderates Bodenwöhr am Dienstagabend. Der Gemeinderat beschloss die Erweiterung der Kinderkrippe um zwei Gruppen.

Entschuldigt fehlte Randolf Alesch (CSU). Bürgermeister Richard Stabl nahm eingangs Stellung zur gegenwärtigen Situation des Schulverbands Bruck-Bodenwöhr. „Ich fühle mich derzeit als Bodenwöhrer nicht wohl“, begann er und monierte, dass sieben Jahre lang kein einziges Haushaltsjahr abgerechnet worden sei. „Wir haben gedroht, den Schulverband zu verlassen, wegen der Rücksicht auf die Schulkinder haben wir das nicht gemacht“, so Stabl.

Wiederum mit mehrmonatiger Verspätung sei der Haushalt 2015 vorgestellt worden. „Dieser wirft mehr Fragen auf als er Antworten gibt.“ Demzufolge habe er dem Haushaltsentwurf 2016 widersprochen. Die Bodenwöhrer müssten in Summe zirka 300.000 Euro nachzahlen und künftig rund 110.000 Euro Kostenbeteiligung schultern. Wie sich diese Zahlen berechnen, wo diese Werte herstammen, sei nicht nachvollziehbar, so das Gemeindeoberhaupt. So seien die Sachanlagen von Bodenwöhr nicht enthalten. Die Schulanlagen hier werden genutzt. Der Haushalt sei erst in dem Moment vorgelegt worden, wo die Schülerzahl unter 50 gesunken sei, Bodenwöhr so eine Stimme im Gremium verloren habe. Deshalb sei der Haushaltsentwurf nicht mehr aufzuhalten gewesen, da er überstimmt worden sei, so Stabl. Wie es weitergehen solle, der Gemeinderat werde Konsequenzen ziehen, so Stabl.

Die Kinderkrippe Bodenwöhr soll um zwei Gruppen erweitert werden. Architekt Andreas Hottner stellte die Vorplanung vor. Aufgrund der Bedarfsabfrage steige der Betreuungsbedarf, so dass die Kinderkrippe künftig viergruppig sei. Neben den Gruppenräumen entstehen auch weitere Personal- und Besprechungs- sowie Aufenthaltsräume. Integriert werden auch ein Männer-WC, eine Behindertentoilette, zwei weitere Toiletten sowie ein Putzraum. Der Eingangsbereich bleibe erhalten. Entlang des Forstweges entstehen acht bis zehn neue Stellplätze. Der Brandschutz sei gewährleistet, alle Gruppenräume können ebenerdig verlassen werden. Zwischen den zwei neuen Gruppenräumen werden zwei neue Gruppennebenräumen eingefügt. Ein Mehrzweckraum, ein Schlafraum und ein Sanitärraum seien vorgesehen. Der neue Trakt werde an den bestehenden Bau so angefügt, dass er eine schräge L-Form ergibt.

Die Kinderkrippe Bodenwöhr wächst. Mit einem Anbau steigen die Räumlichkeiten, können vier Gruppen betreut werden. (c) Bild: Ingrid Schieder

Hottner bezifferte die jeweiligen Bruttokosten für die Vorplanung auf 516.000 bis 520.000 Euro für die Gebäude- und Haustechnik. Heizung und Sanitär belaufen sich auf 32.000 Euro. Architekt und Statik belaufen sich auf 126.000 Euro. Die Einrichtung bzw. Einbaumöbel schlagen mit 15.000 Euro zu Buche. Die Gesamtkosten schätzte der Fachmann auf 690.000 Euro. Stabl ergänzte, dass das Vorhaben mit zirka 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten aus Bund- und Landesmitteln gefördert werde. Einstimmig sprach sich das Gremium für die Erweiterung aus.

Die beiden nächsten Tagesordnungspunkte umfassten jeweils den Antrag auf Errichtung eines Einfamilienhauses, in Altenschwand und in Taxöldern, denen das gemeindliche Einvernehmen erteilt wurde.

Kontrovers diskutiert wurde eine etwaige Mitgliedschaft im Heimat- und Bauernmuseum Bodenwöhr-Bruck-Nittenau. Der Markt Bruck bat um finanzielle Unterstützung. Mit einem Stimmverhältnis von 9 zu 7 sprachen sich die Räte gegen eine Fördermitgliedschaft aus. Eine finanzielle Unterstützung werde nicht gewährt.

Beim nächsten Punkt ging es um das geplante Naturschutzgebiet „Wald- und Heidelandschaft östlich von Bodenwöhr und Bruck (ehemaliger Standortübungsplatz). Hier ging es um die Stellungnahme der Gemeinde. Das vorgesehene Naturschutzgebiet umfasse eine Größe von zirka 283 Hektar. Problematisch wurden allgemein die Einschränkungen gesehen, vor allem, was die Zugänglichkeit des Gebiets angeht. Zudem wurden Befürchtungen laut, dass beim Projekt „Hammersee ohne Blaualgen“ etwaige Maßnahmen dazu nicht mehr möglich seien. Und so erhob das Gremium einstimmig Einwendungen wegen der Begehbarkeit bzw. Nutzung, beispielsweise beim Sammeln von Pilzen, Heidelbeeren sowie dem Spazierengehen.

Nächster Punkt betraf die Teilnahme am Breitbandbundesprogramm im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit dem Landkreis Schwandorf. Hier stimmte das Gremium uneingeschränkt zu. Thomas Brückner wird ab 1. Januar stellvertretender Leiter des Standesamtes. Einstimmig votierte das Gremium dafür.

Beim Jahresrückblick stellte Bürgermeister Richard Stabl herausragende Ereignisse im Jahr heraus und dankte allen Gemeinderatsmitgliedern, seinen Stellvertretern, der Verwaltung, den gemeindlichen Gremien, dem Bauhof, Leitern und Teams der Kindereinrichtungen und Schulen und nicht zuletzt allen, die ehrenamtlich sich eingebracht haben. Alle Fraktionssprecher dankten ebenfalls für die konstruktive Arbeit, die in der Gemeinde geleistet worden sei.

 

 

 

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