Letzte Generation unterbricht den Alltag in Regensburg

Regensburg. Am 17. März um 7:45 Uhr haben sechs Bürger: innen den Verkehr auf der Furtmayrstraße gestoppt. Die mehrspurige Verkehrsachse, die direkt an den Arcaden und dem Bahnhof vorbeiführt wurde auf allen Spuren zum Stillstand gebracht. Die Bewegung fordert weiterhin ein Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen und ein 9 Euro Klimaticket. Auf den Bannern, die sie in der Hand hielten stand "Letzte Generation vor den Kipppunkten" und "Art. 20a GG = Leben schützen".

"Um von den fossilen Energien wegzukommen fordern wir außerdem einen Gesellschaftsrat. Dieser geloste Rat kann sich ehrlich und informiert damit befassen wie wir bis 2030 unabhängig von den fossilen Energien werden." erklärt Simon Lachner, Planungsingenieur für Erneuerbare Energien. Der Regensburger hatte am Mittwoch in der Sendung "Jetz Red I" vom Bayrischen Rundfunk den Protest an diesem Freitag angekündigt und an diesem Morgen mit auf der Straße gesessen.

Die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz Schwarzfischer reagierte auf einen Brief bereits mit Verständnis und einer Bereitschaft zum Dialog: "Ihre formulierten Sorgen um unser globales Klima kann ich sehr gut verstehen und teile sie, genauso wie die Ziele." schrieb sie in einem E-Mail-Austausch.

Die grüne Stadtratsfraktion Regensburg steht hinter der Forderung eines Gesellschaftsrates. Im Kontakt per E-Mail schreibt Paul Drenkard, der Fraktionsgeschäftsführer der Grünen: "Das Anliegen, einen Gesellschaftsrat auf Bundesebene einzurichten, um Maßnahmen und Lösungen zu identifizieren, um unsere Klimaziele einzuhalten, halten wir in der Sache für unterstützenswert."

Aimée van Baalen, Sprecherin der Letzten Generation, erläutert die Forderung nach einem Gesellschaftsrat: „Es wird immer offensichtlicher, dass es der Regierung unter dem Einfluss der reichsten 1% nicht gelingt, die Interessen der Bevölkerung zu schützen. Wir, die 99%, sind aber darauf angewiesen, dass endlich gehandelt wird! Denn noch haben wir die Chance, aus der Zerstörung auszusteigen. Mit einem Plan, der von Bürger: innen entwickelt, von der Gesellschaft getragen und von der Politik verwirklicht wird."

Letzte Generation vor den Kipppunkte: Wir sind die 99 Prozent

Wir, die wir heute am Leben sind, sind die letzte Generation, die den unumkehrbaren Kollaps des Klimas noch verhindern kann.

Die Regierung ist vor der Verfassung in der Pflicht, unsere Lebensgrundlagen, unsere Freiheit und Demokratie zu schützen. Die Regierung kommt ihrer Pflicht nicht nach. Wir rasen weiterhin auf die 1,5-Grad-Grenze zu, dahinter lauern die Kipppunkte des Klimas: Die Arktis schmilzt ab. Der Golfstrom kommt zum Erliegen. Der Amazonasregenwald stirbt.
Die Lebensgrundlagen für uns Menschen sind am Rande ihrer Belastungsgrenzen und drohen in den kommenden Jahrzehnten völlig zusammenzubrechen.

Während das reichste 1 Prozent mit seinen Reichtümern schon heute Notfallpläne anlegt - sich Bunker baut in Neuseeland - für den Tag, wenn Hunger und Kriege eintreten, sind wir 99 Prozent darauf angewiesen, dass der Staat Vorsorge trifft, um der Klimakatastrophe zu begegnen.

Die Letzte Generation ist eine Graswurzelbewegung und Mitglied des A22-Netzwerkes. Der wichtigste Beitrag für die Finanzierung von Mobilisierung, Trainings und Weiterbildung der Letzten Generation erfolgt aus dem Climate Emergency Fund.

Unsere Forderung: Gesellschaftsrat

Es ist an der Zeit, dass die Macht wegkommt vom 1 Prozent und hin zu den 99 Prozent. Es ist Zeit, dass Bürger: innen über Klimaschutz selbst entscheiden können. Unsere Demokratie muss dringend wieder handlungsfähig werden. Und zwar jetzt. Wir fordern die Regierung deshalb dazu auf, eine repräsentative Notfallsitzung der Bevölkerung einzuberufen, um die Wende einzuleiten: Den Gesellschaftsrat.

Mehr Informationen: https://letztegeneration.de/gesellschaftsrat/

Wichtige Informationen zu den Straßen-Blockaden

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