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Nachlese zum Gründungsjubiläum von Hermann Kranverleih

Von Hans-Peter Weiß

Wackersdorf. Technik begeistert schon seit jeher Jung und Alt. Anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums veranstaltete die Hermann Kranverleih GmbH einen Tag der offenen Tür, bei dem es viel zu bestaunen gab. Dem Besucher bot sich an der Knappenstraße ein imposantes Bild. Zahlreiche Autokräne reckten ihre langen Ausleger in den weiß-blauen Himmel.

Für seine 35 Mitarbeiter richtete Firmenchef Manfred Herrmann eine unvergessliche 50-Jahrfeier aus. Melanie Hermann, die Tochter des Firmeninhabers, ließ beim Festakt vor zahlreich geladenen Gästen die Geschichte und Entwicklung der vergangenen 50 Jahre Revue passieren und erinnerte an die Anfangsjahre, als Opa, Hans Hermann, sich schon früh Technik und Motoren interessierte. Bei seinem Arbeitgeber, der Luitpoldhütte in Amberg, verpassten ihm seine Arbeitskollegen den Spitznamen „Doktor", denn er hatte für alle Probleme bezüglich Motoren eine Lösung parat, erzählte die Sprecherin. Sein Wunsch war jedoch eine eigene Transportfirma zu haben. Mit 45 Jahren ging am 1. April 1972 sein Traum in Erfüllung. Hans Hermann kaufte sechs Lkws der Firma Westermeier und mietete sich in die Frühlingsstraße ein. Alleiniger Auftraggeber der Firma Hermann Transporte war die BBI. Aus diesem Grund war es Hans Hermann zu riskant, allein vom Transportunternehmen abhängig zu sein und behielt seine Arbeitsstelle bei der Luitpoldhütte in Amberg noch weitere drei Jahre.

Bei der Gründung der Firma Hermann Transporte war Sohn Manfred, der Nachzügler von drei Kindern, gerade mal fünf Jahre alt und hatte die Begeisterung für Transporte oder Baumaschinen mit in die Wiege gelegt bekommen. Bereits mit acht Jahren gewann er gegen erwachsene Profis bei einem Baggerwettbewerb. Anfang der 1980er Jahre musste mehr Platz her, und es wurde ein neues Grundstück im Ortsteil Heselbach gekauft, um den Firmensitz zu verlegen. Mit besonderem Weitblick zur Neuorientierung kaufte der Firmengründer 1982 den ersten 35-Tonner-Kran. Schon vier Jahre später bediente Sohn Manfred beim Aufbau der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) mit 19 Jahren einen Mobilkran. 1990 gründete er mit vier Kränen seine eigene Firma, die Hermann Kranverleih. 1994 ging Opa Hans Hermann in den „Ruhestand" und die beiden Firmen Hermann Transport und Hermann Kranverleih fusionierten. Im Jahr 1998 war ein 180-Tonnen-Liebherr-Kran die neuste Errungenschaft. Der Fuhrpark wuchs, so dass 2009 der Umzug des Firmensitzes in die Knappenstraße wegen Platzmangel unumgänglich war. „Zwölf Jahre nach der Anschaffung des bis dahin größten 180-Tonnen-Krans wurde der Fuhrpark um einen 220-Tonnen-Kran auf fünf Achsen von Tadano Faun ergänzt", berichtete die Festrednerin.

Der Tod von Firmengründer Hans Hermann überschattete 2012 das 40-jährige Firmenjubiläum. 2018 wurde in Heselbach das Nachbargrundstück, das ehemalige FERRO-Gelände gekauft. Im Jubiläumsjahr 2022 wurde der 250-Tonner-Manitowoc-Grove-Kran gekauft. Den 5-Achser bewegen satte 530 PS. Er kann zur Montage von Strommasten oder bei Wartungsarbeiten an Windkraftanlagen mit seiner Spitzverlängerung bis 110 Meter eingesetzt werden. „Damit erhöht sich der Bestand auf insgesamt 16 Kranfahrzeuge", berichtete Melanie Hermann. Manfred Hermann wollte nicht nur schwere Güter verheben, sondern auch transportieren. So wurde ein zweites Standbein aufgebaut. Heute werden mit zehn Lkws Schwertransporte durchgeführt. Wöchentlich werden mehrere Sennebogen-Baumaschinen zur Verschiffung nach Bremerhaven und Hamburg gebracht.

„Ohne meinen Papa Manfred wäre die Firma Hermann nie so weit gekommen. Eine 80-, manchmal auch 90-Stunden-Woche ist hier Realität. Manfred Hermann und seine Frau Beate haben das Familienunternehmen mit seinen 35 Mitarbeitern mit Leidenschaft, Verstand und Enthusiasmus aufgebaut und zu dem gemacht, was es heute ist. „Erfolgreich, kompetent und gut aufgestellt", so die Festrednerin Melanie Hermann.

Im Anschluss an den Festakt hatte die Bevölkerung Gelegenheit, den großen Fuhrpark zu besichtigen. Stargast war hier ein nagelneuer 250-Tonnen-Autokran, der die Besucher 110 Meter hochhievte, wo sich ein nicht alltäglicher Rundumblick bot. Lange Schlangen bildeten sich auch beim kleineren Bruder, dem Grove-Kran MK 5150L-1, wo Kranfahrer Oliver Seebauer die Besucher mal in der kippbaren Krankabine Platz nehmen ließ. Allerdings durfte diese nur ohne Schuhe betreten werden. Aufsehen erregten auch die Schwertransporter. Mit dem Semi-Tieflader können auch internationale Schwertransporte mit einer Nutzlast bis 74 Tonnen durchgeführt werden.

Nachdem am späten Nachmittag die Besucher das Firmengelände wieder verlassen haben, ließ die Familie Hermann mit ihren Mitarbeitern den einzigartigen Tag etwas ruhiger ausklingen.

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Festrednerin Melanie Hermann Bild: © Hans-Peter Weiß
Ein beeindruckender Fuhrpark Bild: © Hans-Peter Weiß
In einer Höhe von 110 Meter Höhe hatte man eine gute Fernsicht Bild: © Hans-Peter Weiß
Beim Festakt hörten Mama Beate und Vater Manfred gespannt zu. Bild: © Hans-Peter Weiß
Dem Himmel ganz nah Bild: © Hans-Peter Weiß
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