ACE-Kreis Regensburg geht der Frage „Kann Deutschland P+R?“ nach

Von Martina Neu

Regensburg. Kann Deutschland P+R? – Diese Frage stellt sich auch der ACE-Kreisvorstand Regensburg bei der diesjährigen Clubinitiative, der Ehrenamtsaktion des Auto Club Europa. Kürzlich startete Kreisvorsitzender Stephan Neu, sein Stellvertreter Hans Rölz und Beisitzer Herbert Seidl gemeinsam mit der Regionalbeauftragten Ursula Hildebrand zur „Test-Tour" durch den Zuständigkeitsbereich. Dabei machten sie Halt in Zeitlarn im Landkreis Regensburg, sowie auf den P+R-Plätzen Unterer Wöhrd/Altes Eisstadion, Jahnstadion und Regensburg West in der Stadt Regensburg. Bundesweit sind aktuell rund 700 Ehrenamtliche des ACE zu ihrer jährlichen Clubinitiative unterwegs. 

Nach unbewirtschafteten Rastplätzen an den Autobahnen sind dieses Jahr P+R-Anlagen dran. 250 dieser Anlagen sollen gecheckt werden. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Ausstattung, die Sicherheit und die Barrierefreiheit. Die beste Wertung des Tages kann der P+R-Platz Regensburg West in der Prüfeninger Straße für sich verbuchen. Mit neun Punkten hat der Platz den ACE-Test bestanden. Hervorzuheben sind gleich zehn Behindertenparkplätze sowie eine E-Ladesäule, die auch barrierefrei zugänglich ist. Eine gute Stellplatzmarkierung und die flächendeckende Beleuchtung brachten ebenfalls Punkte. Abzüge gab es für den nicht-barrierefreien Ticketautomaten. Zudem bemängelte Stephan Neu, dass es keine Hinweisbeschilderung in Richtung ÖPNV gibt. Hier sollte gleich auf den ersten Blick erkennbar sein, wo man hingehen muss. Mit 7,5 Punkten hat der P+R-Platz am Jahnstadion das Urteil „Bestanden" nur knapp verfehlt. An sich sei die Anlage sehr großzügig und übersichtlich, so Neu. 

Auch die Ladestation für E-Bikes und die Beleuchtung wurden positiv bewertet. Auch die Videoüberwachung und die Auslastungsanzeige an der Einfahrt seien wichtige Kriterien für einen P+R-Platz. Aber: Die vorhandene E-Ladesäule für Pkw ist – wie so viele – nicht barrierefrei zugänglich. Und auch der Ticketautomat reiht sich hier ein. Zudem gab es 0,75 Punkte Abzug – je 0,25 für die abgeschaltete Auslastungsanzeige, den hohen Preis an Spieltagen des Jahn und den weiten Weg für den barrierefreien Zugang zum ÖPNV. „Gerade die Barrierefreiheit bei der E-Ladesäule und den Ticketautomaten könnte man sehr leicht herstellen", so Hans Rölz. „In dem Zuge könnte man dann auch gleich mindestens zwei Behindertenparkplätze ausweisen", ergänzt Neu. Diese sollten 3,5 Meter breit, fünf Meter lang und entsprechend beschildert und markiert sein. 

Der P+R-Platz Unterer Wöhrd, der von vielen Regensburgerinnen und Regensburger immer noch „Altes Eisstadion" genannt wird, konnte 5,5 Punkte erzielen. Pluspunkt ist hier die öffentliche Toilette, die dann allerdings auch geöffnet sein sollte. Beim Check war dies zumindest bei der Damentoilette nicht der Fall. Wie auch schon bei der Anlage „Regensburg West" fehlt der Hinweis, wo die Busse halten. Zudem machen fehlende Stellplatzmarkierungen den Platz unübersichtlich. 

Im Test mit nur vier Punkten am schlechtesten abgeschnitten hat der P+R-Platz in der Lauber Straße in Zeitlarn. Das allerdings liegt nicht daran, dass sich hier niemand kümmert, sondern daran, dass der Platz gerade erst neu als P+R ausgewiesen worden ist. In den kommenden Wochen und Monaten wird hier kräftig aufgerüstet. Vor Ort konnte Zeitlarns Bürgermeisterin Andrea Dobsch berichten, dass zwei Behindertenparkplätze angelegt werden. Zudem wird es barrierefreie E-Ladesäulen, Fahrradabstellplätze und Fahrradboxen geben. Auch dass aktuell kein Winterdienst auf dem Platz stattfindet, wird sich ändern. Das entsprechende Hinweisschild wird somit abgebaut. Wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden, kann der ACE auch hier das Prädikat „Bestanden" vergeben. „Wir werden uns den Platz nach Abschluss der Baumaßnahmen nochmals ansehen und neu bewerten. Wir gehen davon aus, dass wir dann an die Gemeinde eine Urkunde übergeben können", so Neu. 

Der Kreisvorsitzende lobte das Engagement der Kommune in Sachen P+R – „davon müsste es noch viel mehr geben", so Stephan Neu. Parallel zu den Checks vor Ort gibt es auch eine Online-Umfrage, die sich an Pendlerinnen und Pendler richtet. Hier will der ACE zusätzlich zu seinen eigenen Tests in Erfahrung bringen, wie Nutzerinnen und Nutzer die P+R-Plätze bewerten. Weitere Infos zur Clubinitiative gibt es im Internet unter www.ace-clubinitiative.de. Hier findet sich auch der Link zur Umfrage.

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