Bau der Klärschlamm- trocknungsanlage hat begonnen

Schwandorf. Schon die Genehmigung der Klärschlammtrocknungsanlage des Zweckverbandes Thermische Klärschlammverwertung Schwandorf (ZTKS) auf dem Gelände des Müllkraftwerkes Schwandorf wurde – trotz der Komplexität und des Umfangs der Thematik - in Rekordzeit von gerade mal sieben Monaten erteilt. Der Bescheid des Landratsamtes Schwandorf vom 14.07.2017 konnte bereits Mitte Juli von Landrat Thomas Ebeling an den ZTKS-Verbandsvorsitzenden OB Andreas Feller übergeben werden. Zwischenzeitlich ist nun auch das Vergabeverfahren für die ersten Gewerke soweit abgeschlossen, dass die Aufträge für diese erteilt und somit nun auch mit dem Bau begonnen werden kann.

ZTKS-Verbandsvorsitzender Feller freute sich, zusammen mit ZMS-Verbandsvorsitzenden, Landrat Thomas Ebeling, Verbandsdirektor Thomas Knoll sowie den Projektbetreuern, Vertretern der Planungsbüros und der Baufirma bei einem Pressetermin auf dem Baugrundstück gleich hinter dem Müllkraftwerk Schwandorf, den offiziellen Startschuss zum Bau dieses für die gesamte Region sehr bedeutsamen Projektes geben zu können.

Die Anlage soll bis Ende 2018 fertiggestellt werden.
Aktuell laufen Arbeiten zur Verbesserung der Tragfähigkeit des Baugrundes mittels Rütteldruckverdichtung. Die Fertigstellung der Hochbaumaßnahmen ist für Mai bzw. Juni 2018 vorgesehen. Danach beginnt die Vor-Ort-Montage des Bandtrockners mit geplanter Beendigung Mitte September 2018. Die Inbetriebnahme der Gesamtanlage ist dann ab Mitte Dezember 2018 vorgesehen.

Von den Gesamt-Baukosten in Höhe von etwa 15,9 Millionen (netto) laut Kostenberechnung sind bisher circa 75 Prozent (das entspricht vier von acht Hauptlosen) vergeben. Erfreulich sei, dass etwa ein Drittel der bisherigen Vergabesumme an Firmen aus der Region vergeben werden konnte. So wurden die Firma Scharnagl, Weiden, mit dem Baugewerk und die Firma C + P, Neutraubling, mit der Errichtung der Trocknerhalle beauftragt.

Die übrigen Lose wurden an die Firma Sülzle-Klein, Niederfischbach (Trocknungsanlage) und die Firma Hunning, Melle (Nassschlammannahme und – lagerung) vergeben.

Im Übrigen kommt auch ein Teil des Planungsteams aus der Region und mit dem Planungsbüro U.T.E. (Regensburg) auch die Projektleitung der Planer-ARGE.

Die Vergabe der übrigen vier „großen“ Gewerke – Wärmeversorgung, Versorgungstechnik, Elektro- und Leittechnik sowie Brüdenableitung – soll Anfang 2018 erfolgen.

Zum Bauablauf:

Nach Abschluss der derzeitigen Maßnahmen zur Verbesserung der Tragfähigkeit des Bodens folgen:

  • die Verlegung von Erdleitungen (Strom, Kanal, usw.),
  • die Errichtung des Hallenanbaus (Massivbau) mit Funktions- und Nebenräumen,
  • die Errichtung der Trocknerhalle (Stahlbau);
    anschließend Ausbaugewerke wie ET, HLS, usw.,
  • die Errichtung der Nassschlammannahme und –lagerung (Abkippbunker mit zwei Silos),
  • der Bau des Regenbeckens und Pumpwerks,
  • der Bau der Brüden-Druckleitung zur Kläranlage,
  • die Errichtung der Medientrasse (Strom, Dampf usw.) zum MKW und der Wärmeversorgung / -verteilung,
  • die Konzeptionierung sowie Einbau und Prüfung von Elektro- und Leittechnik (letztere wird über die Kraftwerksleittechnik mit abgedeckt),
  • die Montage der beiden Trocknerlinien,
  • die Errichtung von Biofiltern und Trockengutsilos,
  • die Fertigstellung der Außenanlagen mit Straßenbeleuchtung, Waage, usw.

Die Inbetriebnahme ist zum Ende des Jahres 2018 geplant.

In der Anlage sind zwei Mitarbeiter für den Betrieb vorgesehen. Die Instandhaltung wird durch die entsprechenden Fachabteilungen (für das Müllkraftwerk) mit abgedeckt.

29 Kläranlagenbetreiber aus den Landkreisen Schwandorf, Amberg-Sulzbach, Neustadt a.d. Waldnaab und Regensburg haben sich zum „Zweckverband Thermische Klärschlammverwertung Schwandorf“, kurz „ZTKS“ zusammengeschlossen. Ziel dieses Verbandes ist es, in Schwandorf eine Klärschlammtrocknungsanlage zu errichten. Der Standort wird östlich des Müllkraftwerks auf dem Gelände des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf (ZMS) liegen. Dieser ist ebenfalls Gründungsmitglied des Verbandes und wird die Anlage künftig auch betreiben.

Die Klärschlammtrocknungsanlage

Die Klärschlammtrocknungsanlage wird hauptsächlich aus Annahme- und Zwischenlagereinrichtungen, der eigentlichen Trocknerhalle mit zwei Bandtrocknern und der notwendigen Abluftreinigung sowie Biofiltern bestehen. Die entstehenden Abwässer sollen über eine eigene Druckleitung direkt zur Verbandskläranlage Schwandorf abgeleitet werden.

Das Material wird von ca. 25 % Trockensubstanzgehalt (d.h. ca. 75 % Wassergehalt) auf über 90 % getrocknet und anschließend als Ersatzbrennstoff, z.B. im Zementwerk verwendet. Eine Verbrennung des Trockengutes im Müllkraftwerk ist nicht vorgesehen.

Die Trocknungsanlage benötigte aufgrund der geplanten Durchsatzleistung eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung mit Öffentlichkeitsbeteiligung. Zuständig für die Genehmigung war das Landratsamt Schwandorf.

Neben den „standardmäßigen“ Anforderungen zur Minimierung der Umweltbeeinträchtigungen wurde dort ganz besonderes Augenmerk auf den Schutz der Anwohner vor Lärm und Gerüchen gelegt.

 

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