Start-up S3AIFER erhält 682.000 Euro Förderung

Regensburg. Ein Airbag, der sich bei einer Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometern plötzlich öffnet, wäre lebensgefährlich. Die Technologie in neuen Autos ist jedoch mittlerweile derart komplex, dass solche Fehler durchaus passieren können. Denn: In Autos sind häufig mehr als 100 Computer im Kleinstformat, sogenannte eingebettete Systeme, verbaut, die über gemeinsame Schnittstellen ständig miteinander kommunizieren und zunehmend eine Direktverbindung ins Internet haben. Das Gründerteam S3AIFER, hervorgegangen aus dem „Software Engineering Laboratory for Safe and Secure Systems" (LaS³) der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg), hat sich deshalb der Sicherheit eingebetteter Systeme verschrieben und entwickelt ein TestShield, eine Software zur Überprüfung dieser Steuergeräte.

Für ihr Start-up erhalten Nils Weiß, Enrico Pozzobon und Alexander Meisel eine Förderung in Höhe von 682.000 Euro aus dem Bundesprogramm EXIST-Forschungstransfer. „Es handelt sich bei diesem Förderprogramm um eine spezielle exzellenzorientierte Maßnahme für Hightech-Gründungen", sagt Gründerberaterin Brigitte Kauer vom start-up center der OTH Regensburg. Sie freut sich, denn zum ersten Mal konnte an der OTH Regensburg ein solches Förderprojekt eingeworben werden. Mithilfe der Förderung werden Entwicklungsarbeiten zum Nachweis der technischen Machbarkeit durchgeführt, Prototypen entwickelt, ein Businessplan erstellt und die Unternehmensgründung vorbereitet.

Das Ausgründungsvorhaben geht zurück auf die Promotionsvorhaben von Nils Weiß und Enrico Pozzobon am LaS³. Seit 2005 bündelt das Forschungslabor die Ressourcen und das Knowhow für die Entwicklung sicherheitsrelevanter Systeme. Prof. Dr. Jürgen Mottok, Leiter des LaS3, freut sich über den Erfolg seiner ehemaligen Studenten: „Als forschender Hochschullehrer freue ich mich, wenn akademische Bildungswege gelingen und nach der wissenschaftlichen Promotion der Einstieg in die berufliche Praxis mit einer Firmengründung gelingt", sagt er.

„Erfolgreiche Beispiele dafür gibt es bereits einige", betont Prof. Dr. Ralph Schneider. Der Präsident der OTH Regensburg nannte u.a. die iNTENCE automotive electronics GmbH und die Timing-Architects Embedded Systems GmbH. Beide Ausgründungen der OTH Regensburg seien von Prof. Mottok als Fachmentor unterstützt worden und hätten inzwischen den Exit vollzogen, sind also von größeren Unternehmen übernommen worden.

Nils Weiß, Enrico Pozzobon und Alexander Meisel haben nun einen umfangreichen Arbeitsplan vor sich, um ihr TestShield in der 18-monatigen Förderphase auf den Markteintritt vorzubereiten. „Unser TestShield ist vor allem für den Automotive- und Medizinbereich gedacht", sagt Dr. Nils Weiß. „Es soll auch kleinen und mittelständischen Unternehmen ermöglichen, technisch aufwändige und komplexe Sicherheitsuntersuchungen kosteneffizient, regelmäßig und zuverlässig durchführen zu können."


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